Sommer ist die Zeit der Schleien

Seid ihr euch manchmal bewusst, dass wir während der Jagd auf große Fische wie Karpfen, Welse, Hechte, Störe…einfach auf alle Fische, welche größere Maße erreichen und zu den bekanntesten gehören, aber auch die anderen traditionellen tschechischen Fische vergessen? Einer davon ist sicher das Juwel unserer Teiche und vergessener Tümpel – die Schleie.

Seid ihr euch manchmal bewusst, dass wir während der Jagd auf große Fische wie Karpfen, Welse, Hechte, Störe…einfach auf alle Fische, welche größere Maße erreichen und zu den bekanntesten gehören, aber auch die anderen traditionellen tschechischen Fische vergessen? Einer davon ist sicher das Juwel unserer Teiche und vergessener Tümpel – die Schleie. Dieser Karpfenartige Fisch hat immer noch seinen Zauber und dort, wo er noch lebt, sollten wir ihn sicher nicht vergessen. Damit  meine ich sicher nicht, ihre Konsumation zu erhöhen (obwohl er zu einer der größten Delikatessen gehört), wir sollten uns eher Zeit machen, einen solchen zu angeln.

Das ist die Schleie (Tinca Tinca)...

Die Schleie ist eine der Karpfenartigen Fische, welche ruhige, stille oder nur langsam fließende Gewässer aufsuchen und falls hier viele Pflanzen in Form von Seerosen, Teichrosen, Wasserknöterich oder wenigstens Wasserpest ist, sind sie hier am glücklichsten. Sie bevorzugen tiefe Stelle, aber zwei oder drei Meter reichen ihnen völlig aus. Die Schleie hat relativ kleine Augen und diese sind auch nicht seine Stärke, er verbringt praktisch sein ganzes Leben im unteren Teil der Wassersäule. Dieses kompensiert er sich aber durch seinen Geruchssinn, in welchem ihm nur der Aal gleichen kann. Die Ecken seines Mäulchens schmücken zwei kleine Spürbärtchen und der ganze Körper ist mit starker haut mit kleinen Schuppen belegt. Dank der dicken Schicht von Schleim auf der Oberfläche seines Körpers kann er ohne Probleme zwischen den Wasserpflanzen, Schilf  und anderen Hindernissen schwimmen. Er ist zwar relativ streng, was die Sauberkeit des Wassers anbetrifft,  aber kleiner Sauerstoffgehalt macht ihm nichts aus. Er kann auch gut an Stellen mit größerer Schlammschicht am Boden leben, denn dort sucht er gerne kleine Lebewesen auf. Allgemein kann man sagen, dass es sich um einen Allesfresser handelt, welcher bei der Möglichkeit von Auswahl kleinere Lebewesen vorzieht, wir können ihm aber auch Pflanzen bieten. Falls wir an der Stelle futtern werden, können wir oft auch mehrere Schleien auf einmal anziehen, ohne die Stelle zu wechseln. Sie leben meistens allein oder in kleineren Schwärmen und werden normalerweise gegen 35cm groß. Die größten waren sogar über 60cm und im Ausland wurden Fische gefangen, welche sogar um die 80cm hatten.

Wie kann ich sie fangen?

Die beliebteste Art für mich ist leichtes Stippangeln, einfach ein bisschen ruhiger am Wasser, die Ruten können wir auch auflegen und nur die gefärbten Kugeln an den Spitzen der Posen beobachten. Bei dem Angeln von Schleien ist es wichtig, sorgfältig die Tiefe zu messen und die Montage dann so zusammenbauen, dass sie nur kurz über dem Boden ist oder diesen sogar berührt. Meistens können wir ihn an einer sehr leichten Bewegung erkennen, nach welcher bei dem Angeln mit Würmern mehrfaches Eintauchen der Pose bei dem schlucken des Köders kommt, bei Teig oder Brot können wir manchmal auch einen leichten Zug in die Seite erwarten. Das ist die richtige Zeit zu ziehen, so dass der Fisch den Köder nicht zu tief verschluckt. Man sollte eine Rute mit kleinerer Angelrolle, eine dünne Schnur (es reicht 0,15mm) und eine gut ausgewogene Pose, Tragfähigkeit 2g oder weniger wird uns ausreichen. Die Schleien werden wir nämlich praktisch immer in der Nähe des Ufers fangen, wenn ist irgendwo am freien Wasser ist, ist es eher selten. Ein kleinerer Haken aus dünnem Draht ermöglicht uns auch kleinere Würmer, Insektenlarven oder Zuckmückenlarven zu benutzen. Dazu bleibt er auch einfacher in der dickeren Schicht der Lippen des Fisches stecken.

Bei dem Angeln auf Grund können wir die traditionellen Montagen benutzen, die Schleien beißen aber langsam zu, also wird es viel effektiver, wenn wir eine Feederangel mit einer sehr sanften Spitze benutzen. Für Stellen mit größerer Schlammschicht oder faulenden Pflanzen müssen wir das Vorfach ausreichend hoch über den Futterkorb platzieren, eventuell auch Köder verwenden, welche leichter als das Wasser sind. Die Nutzung von sehr sanften Feederspitzen gibt uns die Chance, auch sehr kleine Aktionen zu registrieren, in welchen die Schleien Meister sind. Mit den Schleien müssen wir normalerweise keine dramatischen Kämpfe führen, obwohl der Fisch auch kräftig ziehen kann, wie wir es von den Karpfen kennen. Die Schleien machen schwimmen aber nicht sehr weit und kämpfen nur auf ein wenig Quadratmetern. Zum Herausholen würde ich dann den Kescher empfehlen, denn die rutschigen Schleie in der Hand zu halten ist nicht gerade einfach und falls wir Sand oder Erde benutzen würden oder zu viel drücken würden, könnten wir dem Fisch große Schäden zufügen.

Wo können wir die Schleien finden

Sucht keine Tipps im Internet, denn dieses Geheimnis wird nur kaum jemand an die anonyme Öffentlichkeit weitergeben. Schaut eher zwischen euren Kollegen, ob sich vielleicht jemand diesem Fisch widmet  und bittet ihn, ob ihr mit ihm gehen könnt. Ein wirklicher Freund wird es für euch machen und damit habt ihr schon die Hälfte des Erfolges. Sonst bleibt nämlich nichts anderes übrig, als zu suchen und zu probieren, was sehr viel Geduld erfordert, manchmal wollen die Schleien nämlich nicht und ruhen sich einfach auf dem Boden aus. Wenn sie aktiv sind, können wir sie oft an kleineren Bläschen erkennen, welche sie während der Suche nach kleineren Lebewesen am Boden herauslassen.

Falls wir eine schöne Stelle finden, wo die Schleien sind, und diese uns dann während der Saison durch verschiedene Pflanzen so zuwächst, dass man praktisch nicht mehr werfen kann, können wir so ein Stelle einfach mit unserem Rechen saubermachen. Die Schleien ziehen nicht weg, sie werden am nächsten Tag wieder da sein und bereit sein, anzubeißen.

Umgang mit den gefangenen Schleien

Für mich bleibt so eine Schleie ein niedlicher kleiner Fisch und ich behalte ihn nicht, denn auch mit den paar Ausnahmen werden sie immer weniger. Es verschwinden nämlich Tümpel und die blinden Arme der Flüsse und die Schleien verlieren so ihren natürlichen Lebensraum. Aber um es ehrlich zu sahen, die Schleien tun mir ein bisschen leid, denn sie werden in der Natur ständig von mitleidslosen Raubfischen in Form von Welsen und Hechten verfolgt. Auch die Gesetze verhalten sich gegenüber den Schleien nicht gerade freundlich, denn die erlaubten 20 cm (!) sind ein wirklich niedriges Limit. Nein, die Schleien bleiben für mich die verzaubernden goldenen Fische aus der Kindheit. Nur los reden und auf den ersten der drei Wünsche zu fragen…

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Zděněk Řeřucha Chefredakteur Zachytame.de

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