Meeresangeln auf Lengen 1

Erster Teil aus einer Serie von Artikel über das Meeresangeln auf Lengen.

Die Lengen sind geheime, aber sehr starke Fische, welche am Boden des Ozeans leben. Viele Angler, welche Norwegen besuchen, kommen mit diesen nur sehr gering in Kontakt und wenn schon, dann bei dem Pilken mit einem Fleischstück auf Dreierhaken als Köder. Meistens handelt es sich um kleinere Lengen, welche eine Größe von 80cm haben und maximal 3kg wiegen. In diesem ersten Artikel, aber auch in den folgenden, würde ich euch gerne meinen Weg zu einem Rekordfisch beschreiben, welcher voll von Suchen, Erlebnissen und adrenalinvollen Kämpfen war.

In die norwegischen Fjords fahre ich schon über zehn Jahren und in den letzten wenigen Expeditionen habe ich mich dem Angeln auf Lengen gewidmet, welche mich mit ihrem geheimen Leben und enormen Größen verzaubert haben. Ein Leng der größeren Maße ist ein Fisch, welchen wirklich nur wenige fangen können. Es liegt vor allem daran, dass er sich in großen Tiefen in felsigen Verstecken am Boden aufhält und man braucht sehr viel Geduld, Erfahrung und Glück, um ihn überhaupt zu finden. Oft ist es mir aber auch passiert, dass ich eine perfekte Stelle gefunden habe, wo ich am Tag auch drei Lengen über einen Meter fangen konnte, aber am nächsten Tag oder in der nächsten Woche war an dieser Stelle nichts mehr.

Auf was sollte man sich vorbereiten und was sollte man mitnehmen?

Ich werde hier nicht die verschiedenen Marken von Ruten, Rollen oder anderer Ausrüstung besprechen. Ich konzentriere mich nur darauf, was ihr zum Angeln auf Lengen wirklich braucht.

  1. Der erste Punkt ist eine 1000g Rute
  2. Weiter eine Multirolle mit 300m geflochtener Schnur, welche 50kg halten kann. Die Multirolle sollte am besten elektrisch sein, denn 800g Gewichte aus 150m Tiefe hochzuziehen ist nicht einfach.
  3. Vorfach-Schnur mit einem Durchmesser von 0,90 und einer Tragfähigkeit von mindestens 47kg. 
  4. Sehr gute Einzelhaken, welche dem großen Druck widerstehen und im Salzwasser nicht verrosten.
  5. Sehr feste Karabiner und Wirbel.
  6. Bleistückchen von 500 bis 1000g.
  7. Fluo-Kraken und Schläuche, welche in der großen Tiefe Licht ausstrahlen werden.

Auf was sollte man angeln und wie soll ich das Vorfach festmachen?

Bevor wir auf das Wasser fahren, bereiten wir uns einige Vorfächer vor, so dass wir dann auf dem Meer keine Zeit mehr verlieren. Oft ist es auch schwer, auf dem schaukelnden Boot etwas zu binden.

  1. Wir schneiden etwa 1m von der Schnur für Vorfächer ab.
  2. Zuerst binden wir klassisch den Einzelhaken ans Ende des Vorfaches.
  3. Über den Hacken, ca. 20cm binden wir ohne Knoten einen weiteren, ein bisschen größeren Haken.
  4. Dann binden wir die Krake an, auf welche wir noch einen Fluo Schlauch fast bis zum Ende des Vorfaches binden.
  5. Am Ende machen wir eine Schleife.
  6. Dann nehmen wir einen festen Ring, durch welchen wir die Schleife des Vorfaches, Blei aber auch den Wirbel von der Schnur, welche wir auf der Multirolle haben, durchziehen.

Man kann auch einen Dreierwirbel benutzen, aber ich habe schlechte Erfahrung damit gemacht, denn er hat sich nach einem halbstündigen Kampf mit einem großen Leng gelöst.

Nach dem wir also einige Vorfächer haben, können wir auf das Meer fahren. Zuerst fangen wir die Köderfische, am besten kleinere Makrelen, es werden uns aber auch kleine Köhler reichen. Nachdem wir dies getan haben, nehmen wir zum Beispiel den kleineren Köhler und stechen den ersten Haken durch den Kopf des Fisches, den zweiten Haken stechen wir durch den Schwanz so, dass die Spitze herausschaut. Dann binden wir um den ganzen Fisch einen Kupferdraht, so dass der Fisch uns nicht vom Haken fällt.

Wo finden wir den Leng?

Große Exemplare der Lengen halten sich in sehr großen Tiefen auf. Wir werden sie deswegen in mehr als 130m angeln. Einen Leng mit einer Größe von 167cm habe ich in einer Tiefe von 170m gefangen. Uns sogar der Rekord, welcher bei 47kg lag, wurde in einem Loch auf 202m unter der Oberfläche gefangen.

Die Lengen mögen felsigen Untergrund. Dort, wo der Boden hart ist und wo sie sich in verschiedenen Kanten oder Löchern am Boden verstecken können. Es ist mir nur sehr wenig passiert, dass ich einen Leng auf weichem Boden fangen würde. Ob der Boden aus Schlamm oder Sand ist erkennt ihr so, dass das blei in ihm einsenkt und viel schlechter wieder hoch geht. Wenn ihr auf felsigem Boden angelt, senkt das Blei nicht ein und der Widerstand wird viel kleiner sein.

Schlussfolgerung des ersten Artikels

In dem ersten Artikel über das Meeresangeln auf Lengen haben wir uns einige grundlegenden Tipps und Ratschläge vorgestellt. Detailliert werden wir uns mit dem Angeln und der Beschreibung der Kämpfe mit diesem Fisch in den folgenden Artikeln befassen.

Angehängte Bilder

Zděněk Řeřucha Chefredakteur Zachytame.de

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