Wie ich einen Wels aus der Mosel in Frankeich getroffen habe

Dieser Artikel ist über mein unglaubliches Erlebnis vom Fluss Mosel, als ich Karpfenangeln ging, aber nur Welse gefangen habe.

Lange hat mich ein Freund, welcher in Frankreich arbeitet, zu sich eingeladen, da er in der Nähe der Mosel wohnt und ich hier gut angeln könnte. Er allein ist kein Angler, also habe ich ihm gesagt, dass er nach einigen Sachen fragen soll, um nicht ganz blind dorthin zu fahren. Ich wollte zum Beispiel geeinigte Stellen für das Angeln wissen, eventuell welchen Köder man dort benutzt und mit was man füttert. Er sagte mir aber, dass er keinen Angler kennt und hier auch nicht antrifft. Während des Spaziergangs am Fluss sieht man hier Angler nur selten uns ein Französisch, auch wenn er hier lebt, ist noch nicht ganz fehlerfrei und er kann somit nichts erfahren. Dieser Fakt hat mich ein bisschen entmutigt, aber eines Tages bin ich auf ein Video auf YouTube gestoßen, welches über das Angeln in Frankreich war. Hier ist es einigen Männern gelungen, einen Karpfen mit unglaublichen 32kg zu fangen. Das kann ich mir nicht entgehen lassen. Ich rufe meinen Freund an und sage ihm, das nächste Woche ein verlängertes Wochenende ist und ich mir ein paar Tage frei nehme kann, also würde ich kommen. Na endlich, sagt er, ich hole Bier und warte auf dich.

Es folgt das Herausfinden von Informationen im Internet. In Französisch ist nicht so viel hier, wie wenn keine Angler dort wären. Ich versuche einige Infos aus Deutschen Quellen herauszufinden, aber auch nichts Spezielles. Naja, ich fahre dort hin und schreibe dann wenigstens darüber, um weiteren Anglern zu helfen, welche vielleicht wegen zu wenigen Infos nicht losfahren werden. Im Internet kaufe ich mir eine Angelerlaubnis für das ganze Jahr. Zu meiner Überraschung kostet sie nicht so viel, nur 100 Euro. Es wird für mich bestimmt eine bessere Wahl sein, als dann irgendwo vor Ort jemanden suchen, wer mir eine Erlaubnis geben würde und wie gesagt, mein Freund spricht noch nicht so gut Französisch. Es folgt die Bestellung des Flugtickets. Da ich nur sehr kurz vor Abflug suche habe ich ein bisschen Angst, dass der Preis nicht zu hoch ist. Es ist aber nicht so schlimm, ich kaufe ein Ticket für ganze 80 Euro. Ich packe sorgfältig meine Karpfenangeln ein, lege die Angelrollen in den Rucksack, es folgt ein bisschen Bijouterie und Blei. Ich wiege den Rucksack, so dass er nicht über dem Limit ist, und den Rest wie die Köder werde ich dann vor Ort kaufen. Ich fliege nach Strasbourg und es verläuft relativ schnell. Mein Freund holt mich ab und wir fahren zu ihm nach Hause. Wir fahren entlang eines imposanten Flusses und er sagt mir, dass dies der Fluss ist, hier werde ich angeln. Ich sehe einen schönen großen Strom und ich habe das gute Gefühl, welches jeder Angler kennt. Ich sage mir, dass hier wirklich gute Fische sein könnten.

Wir kommen zu ihm in die Wohnung, ich packe meine Sachen aus und wir essen eine Pizza, welche mein Freund nur schnell in den Ofen gelegt hat und trinken ein Bier. Inzwischen binde ich die Angeln und suche im Handy Angelgeschäfte in der Nähe. Es gibt nur zwei, was ein bisschen traurig ist, da wir an so einem großen Fluss sind. Hoffentlich werden sie dort auch etwas unter den Haken haben. Da wir abends erzählten und getrunken haben, sind wir erst um drei ins Bett gegangen. Am zweiten Tag konnte ich nichts und mein Kumpel war auf Arbeit, dann sollte er bis Ende der Woche frei haben. Am Nachmittag stand ich endlich aus dem Bett auf und ging in das Geschäft. Es war nicht viel dort, aber ich konnte ein bisschen Boilies und Pellets für einen nicht kleinen Preis kaufen. Damit habe ich aber gerechnet, ein Bier kostet hier um die 7 Euro, was auch nicht wenig ist.

Am zweiten Tag wache ich auf und frage, ob er mit mir angeln geht. Ich bekam eine klare Antwort. Natürlich. Wir packen schnell die Sachen ins Auto, nehmen die gekauften Pellets und Boilies von gestern, welche mir hoffentlich Erfolg bringen. Ich setzte eher auf Fleischgeschmack, da ich weiß, dass sie bei uns auf den Flüssen viel besser als Obstgeschmäcke funktionieren. Gestern habe ich noch die Karte angeschaut und versucht, eine gute Stelle zu finden. Wir sind schon am Fluss, welchen wir umfahren und ich navigiere meinen Freund. Hier nicht, fahr weiter. Endlich kamen wir an eine interessante Stelle und ich stehe das erste Mal am Ufer der Mosel. Ich schaue eine Weile und sage mir, dass hier schöne Karpfen sein werden. Also los geht’s. Zu dieser Zeit wusste ich aber noch nicht, auf welche schönen Fische ich hier stoßen werde, aber dazu später.

Zuerst versuche ich mit dem Marker verschiedene Stellen durchzuwerfen und die richtige Stelle zu finden, wo sich die Fische aufhalten könnten. Ich entscheide mich, dass ich am Rand des Wasserweges angeln werde, denn dort ist eine ideale Tiefe und harter Boden. Wenn ich aber die Menge und Größe der Schiffe sehe, wird es wohl nichts Einfaches sein. Ich bin aber für alles bereit, auch wenn ich nicht so viel Sachen mitnehmen könnte, wie wenn ich mit Auto fahren würde. Ich setzte die schweren 180g Bleistücke und vor die Spitzen setze ich die Backleads 80, welche ich mitgenommen habe, nachdem ich auf YouTube gesehen habe, wie viele Schiffe hier fahren. Am Anfang habe ich kleinere Bleistückchen probiert, aber die 100g haben sich dann mit der Strömung bewegt, also benutze ich die schwersten, welche ich hier habe. Mit den 180g Stücken sollte die Montage auf dem Boden halten.

Ich bereitete das Futter vor, welches sich hauptsächlich aus Heilbutt-Pellets und Fleisch Boilies zusammensetzte. In einen Eimer habe ich die Pellets geworfen und Boilies und übergoss es mit Heilbutt-Atrakant. Den Rest ließ ich erst einmal bei Seite. Zuerst habe ich mit ca. 1kg Boilies gefüttert. Dann nahm ich die Mischung aus diesen zwei, um die Fische an die richtige Stelle zu locken. Ich werfe zwei Ruten, setze mich in einen Plastiksessel, welchen wir aus der Wohnung meines Freundes genommen haben und wir begannen uns endlich zu unterhalten. Er sagte, dass er gar nicht wusste, dass man so viel drumherum machen kann und dass ich wie eine Maschine war.

Das Warten auf den ersten Fisch

Mein Freund ist auf dem Stuhl eingeschlafen, da er, wie schon gesagt, auf Arbeit war und sein Schlafdefizit aufholen wollte. Ich war völlig ausgeruht und hatte so die Möglichkeit, in Ruhe die französische Angelordnung zu studieren. Französisch spreche ich zwar nicht, aber dank meiner App im Handy konnte ich alles übersetzten. Ich empfehle eine ähnliche App jedem. Ich habe viele nützliche Informationen erfahren und vor allem, dass der Fluss in Tageszonen und Nachtzonen geteilt ist. Es war gut an der Karte gekennzeichnet, welche auch Teil der Erlaubnis war. Zum Glück war ich auf der richtigen Stelle und muss also keine Angst haben, falls eine Kontrolle auftauchen sollte.

Der erste Wels

Nachdem mein Freund die ganze Zeit geschlafen hat, wurde auch ich müde. Der ganze Tag war bis jetzt ohne Erfolg. Ich kontrolliere, ob die Signalisatoren funktionieren und packe zwei aufblasbare Sofas aus. Eins lege ich meinem Kollegen unter die Beine, so dass er auch sieht, dass wir hier was Besseres zum Schlafen haben und ich lege mich selbst hin. Langsam schlafe ich ein, aber richtig daneben bin ich noch nicht. Plötzlich geht eine der Angeln los und der Signalisator schreit laut. Ich stehe schnell auf und renne zur Angel. Die Bremse quiekt, es ist eine ordentliche Kraft und ich kann nichts machen. Ich ziehe die Rolle an und der Fisch schwimmt noch weitere 50m weg. Ich weiß, dass meine Ausrüstung für Karpfen ein bisschen überdimensiert ist. Wenn das hier ein Karpfen ist, dann hat er sicher über 30kg. Mein Freund ist natürlich auch gleich aufgewacht und sieht nur still zu. Nachdem ich den Fisch stoppe, ruft er zu mir, dass ich schnell ziehen soll. Er ist voll mit in der Aktion. Langsam aber sicher ziehe ich, der Fisch ist eine lange Entfernung geschwommen. Man kann keine Hindernisse sehen, also hoffe ich, dass sich die Schnur auf dem Weg nicht in etwas verfitzen wird. Es folgen noch einige Fluchtversuche, aber endlich habe ich den Fisch unter den Beinen, aber sehe ihn noch nicht. Das ist ein unglaublicher Zug. In dem Moment fühle ich einen großen Zug an der Rute. Ich überlege schon darüber, dass es wirklich ein Wels sein kann. Und es ist wirklich einer…Nach einer halben Stunde sehe ich einen schönen Kopf. Ich bin nicht enttäuscht, aber ich habe in einen Karpfen gehofft, wegen welchen ich hier eigentlich bin. Es handelt sich aber um einen wunderschönen Fisch, welchen mein Freund meinen Anweisungen nach nimmt und ihn auf das Ufer zieht. Es macht es wie ein Profi, vielleicht wird ihm das Angeln auch gefallen. Ich bemerke erst jetzt, was für ein Kampf das war und bin richtig froh. Es ist mir jetzt ganz egal, dass es kein Karpfen war Manchmal können mich meine Emotionen bei dem Angeln überraschen. Der Wels hat 170cm. Wir fotografieren ihn und lassen ihn zurück in diesen schönen Fluss. Das war etwas. Wir trinken Schnaps und öffnen ein Bierchen, es ist doch ein Grund zu feiern.

Dauernd überlege ich, wie ich einen Karpfen überreden könnte. Die Leber-Boilies tausche ich für zwei Heilbutt Pellets, aber ich weiß ganz genau, dass diese die Welse auch sehr mögen. Naja, ich muss doch etwas versuchen und habe nicht viel Auswahl. Es kommt aber keine Änderung und ich fange einen Wels in gleicher Kategorie. Es sind wunderbare Kämpfe und ich beschwere mich schließlich gar nicht, es macht mir wirklich Spaß, auch wenn es keine Karpfen sind. Mit der Ausrüstung für Karpfen ist das Überwältigen von Welsen eine unbeschreibbare Sache.

In drei Tagen habe ich neuen Welse geangelt, welche in der Kategorie von 30 bis 40kg waren. Es kamen aber auch zwei U-Boote, welche ich nicht aufhalten konnte. Es handelte sich wahrscheinlich um viel größere Welse, welche ich bestimmt bald mit besserer Ausrüstung besuchen werde. Am Ende war ich wirklich beeindruckt, die Kämpfe auf die Karpfenruten, Adrenalin. Ich habe einfach von hier sehr schöne Erlebnisse und nach diesem praktisch Theaterstück hat mein Freund auch angefangen zu angeln. Er sendet mir nach Tschechien immer die Fotos von seinen Fischen und lädt mich wieder ein. Ich weiß jetzt schon, dass ich sicher mehr als einmal kommen werde!

Einige Worte zum Schluss

Wegen Fischen bin ich in verschiedene Länder gereist. Jetzt lege ich mir aber die Frage, warum ich wegen Welsen bis nach Spanien oder zum Fluss Po fahren sollte. Die Mosel ist von unserer Grenze ca. 500km entfernt und deswegen werde ich das nächste Mal mit dem Auto und voller Ausrüstung kommen. Natürlich hat jede Lokalität etwas in sich, aber mein Freund sendet mir jetzt Infos, dass er Anglern begegnet ist, welche Welse über 100kg in der Mosel gefangen haben. Es soll hier noch mehr von solchen Monstern geben. Damit will ich euch nicht zum Besuch von diesem wunderschönen Revier überreden und euch auch nichts empfehlen. Ich wollte nur meine Meinung und Idee teilen.

Ausrüstung, welche ich benutzt habe

Ich benutze 3 Pfund Karpfenruten und eine Schnur mit dem Durchmesser von 0,35 mm. Hacken Gamakatsu in der Größe 8, welche bei mir jetzt so beliebt sind, dass ich keine anderen will. Wie schon erwähnt, habe ich auch die hiergekauften Leber-Boilies und Heilbutt Pellets benutzt. Das nächste Mal werde ich hier vielleicht Obstgeschmack probieren und so endlich einen Karpfen anlocken. Aber mal sehen, da dieses Erlebnis mit den Welsen nicht so einfach ersetzt werden kann.

Ich freue mich auf euch bei einem der weiteren Artikel, in welchem ich euch hoffentlich weitere Erlebnisse von der Mosel beschreiben werde.

Angehängte Bilder

Zděněk Řeřucha Chefredakteur Zachytame.de

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