Wie den Haken schonend lösen?

Obwohl man in dem modernen Angeln schon sehr oft Haken ohne Widerhaken findet, ist das Herausziehen trotzdem nicht ganz einfach. Manchmal stecken sie so fest, dass man sie durch bloßes Herausschieben nicht rausbekommt. Und was erst, wenn wir an den klassischen Haken oder sogar Zweier-, oder Dreierhaken denken? Dem Fisch wollen wir bestimmt nicht schaden, wie sollte man also in so einem Fall am besten handeln?

Die Finger sind immer zur Hand

Manchmal reicht es einfach, ein bisschen den Zug entspannen oder den Haken ohne Widerhaken ein bisschen mit den Fingern herausdrücken. Am Wasser passieren aber oft auch Situationen, in welchen man besser irgendeine Hilfe oder ein Gerät zur Hand nehmen sollte. Ob es sich um einen normalen Haken oder einen Dreierhaken handelt, welcher tief in dem Maul des Fisches klemmt, einen Haken mit einem Wurf, der irgendwo im Rachen ist oder ein unglücklich feststeckenden Haken in den Kiemen oder in ihrer unmittelbarer Nähe. Die Angelordnung verpflichtet uns dazu, bei sich immer ein geeignetes Gerät zu haben, um solche komplizierte Situationen lösen zu können. Das ist sicher gut, denn falls der Haken leicht erreichbar ist und wir es dazu ein bisschen draufhaben, können wir ihn einfach mit Hilfe von unseren Fingern lösen. Wenn es aber nicht ganz so leicht ist, werden wir durch die Benutzung von richtigem Zubehör dem Fisch nicht schaden und riskieren sogleich eigene Verletzungen nicht. An den Fingern heilen die Wunden nämlich nicht gerade gut. Wer schon solche Erfahrung gemacht hat, wird es sicher bestätigen.

Arterienklemmen sind schon eingeführte Tradition

Medizinische Arterienklemmen sind schon lange nichts Unerreichbares. Wir können sie einfach in einem Angel-Shop kaufen (sogar kann man sie hier öfters finden, als in medizinischen Läden!) und zum Lösen des Hakens ist sie wirklich ein guter Helfer. Eine universale Größe ist aber nur schwer empfehlenswert, ein kurze, sanfte Arterienklemme nutzen wir bei dem Fliegenangeln oder beim Stippangeln. Ein viel robusteres Modell werden wir für einen Dreierhaken oder großen Wobbler aus dem Maul eines Hechtes brauchen. Ob man eine Arterienklemme mit geraden oder gebogenen Schenkeln nutzen sollten, würde ich nicht als großes Problem sehen, denn für jeden kann etwas anderes besser sein, aber seinen Zweck – also das Lösen des Hakens – hilft uns die Arterienklemme fast immer zu lösen. Die längeren Schenkel werden wir vor allem bei dem Angeln von Aalen zu schätzen wissen (man kann zwar manchmal den Haken noch freimachen, oft muss man aber sowieso eine Schere benutzen), genauso wie bei dem Angeln von Hechten mit Köderfischen.

Ein Zange zum Lösen des klemmenden Hakens?

Falls jemandem die Arterienklemme nicht reicht oder er sie nicht gerne nutzt, kann er in Übereinstimmung mit der Angelverordnung auch eine Zange benutzen. Auf den ersten Augenblick kann es zwar ein bisschen hart wirken, aber wenn wir wirklich die klemmenden Dreierhaken wirklich "knallhart" aus dem Maul eines Welses, Hechtes, Zanders, oder, falls wir genügend Glück hatten, um einen Huchen zu fangen, dann ist eine spezielle flache Zange wahrscheinlich der am meisten geeignete Gegenstand, nach welchem wir in solcher Situation greifen können. Sie haben meistens gerade oder gebogene Schenkel, dazu auch noch in ausreichender Entfernung, also müssen wir einen gefährlichen Kontakt mit den Zähnen des Raubfisches nicht riskieren. Mit Hilfe der Zange können wir relativ einfach die benötigte Kraft entwickeln. Geeignet ist es, Zangen mit abgerundeten Schenkeln zu benutzen, eventuell an die Schenkel von normaler Zange einfach einen Schlauch ziehen oder sie mit Isolierband umbinden.

Ein interessantes Gerät ist der sogenannte "Hook Remover", also ein Hakenlöser, welcher auf der Basis von Zangen hergestellt ist, aber das grundlegende Prinzip so funktioniert, dass wir vor dem Lösen des Hakens erst die Schnur mit einer Schleife fangen. Diese schiebt sich nach dem Drücken des Hebels an dem Griff aus dem Röhrchen heraus, welches praktisch den Körper des Gerätes bildet. Dann reicht es einfach sachte der Schnur zu folgen, durch einen Druck des Hebels den Haken greifen und ihn leicht herausziehen.

In der Einfachheit ist die Funktionalität versteckt

Sich selbst zu Hause einen Hakenlöser zu machen, darüber denken die heutigen Angler nicht mehr viel nach, aber auch solche Hilfen hat man benutzt und sie waren super funktionsfähig. Ein einfacher Hakenlöser, welcher am Ende ein Stäbchen mit einem Schlitz hatte, in welchen man die Schnur, nach dem sie bis zu dem Haken gekommen ist, festgenommen hat und man konnte ganz einfach den Haken lösen. Dieser blieb dann an der Schleife am Ende des Hakenlösers stecken und es war möglich, ihn herauszuziehen. Heute werdet ihr aber wahrscheinlich dieses Werkzeug nicht mehr sehen, obwohl es lange Jahre als praktische und billige Hilfe verkauft wurde. Es ist aber wahr, dass man es nur für kleinere Haken benutzen konnte, also vor allem beim Stippangeln. Das Ganze war aber sehr gut verstaubar und hat nur ein paar Kronen gekostet, falls man es sich nicht gleich selbst herstellen wollte. Heute sind diese Hakenlöser wieder im Trend, aber aus Plastik.  

Der Doppelhakenlöser

Die Bezeichnung eines einfachen Gerätes mag für einige ein bisschen komisch klingen und viele haben es noch nie gesehen. Ein einfacher Doppelhakenlöser ist aus festem Kunststoff hergestellt und den Körper bildet ein Röhrchen. Dieses hat am Ende ein oder zwei Schlitze, ein Ende ist meistens für die kleineren Haken gedacht, ein Ende ist für die größeren Haken gedacht. Die Vorgehensweise ist sehr einfach – nach dem Anstecken des Doppelhakenlösers an die Schnur fahren wir entlang dieser bis zum Haken, ziehen den Hakenlöser drauf und durch leichten Druck nach vorne können wir diesen lösen. Der Vorteil hier liegt vor allem darin, dass die Spitze des Hakens die ganze Zeit in dem Doppelhakenlöser versteckt bleibt und es kann so also nicht zu Verletzungen des Fisches kommen. Es handelt sich um eins der billigsten und gleichzeitig schonendsten Hilfsmittel, welche wir beim Stippangeln, Fliegenangeln und beim Angeln auf Grund schätzen werden. Die Manipulation reicht es einmal vorzuführen und sie werden es auch können.

In der Angelordnung findet man nur die Pinzette

Persönlich würde ich bei der Pinzette nicht gerade loben. Sie dient eher dazu, um die Ordnung einzuhalten, aber für das wirkliche Lösen der Haken in jeglichen Größen ist sie eher ungeeignet. Mit einer Pinzette einen Haken zu lösen ist wirklich keine Freude, schon das eigentliche Erfassen des Hakens ist sehr schwer und wir beschädigen den Fisch eher, falls sie uns ausrutscht. Also eine Pinzette wirklich lieber nicht.

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Zděněk Řeřucha Chefredakteur Zachytame.de

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