Welche Angelausrüstung sollte man mit nach Norwegen nehmen?

Ein Artikel, in welchem wir uns sagen, welche Angelausrüstung wir nach Norwegen nehmen sollten. Wir werden über die Kleidung, Ruten, Angelrollen, Haken, Zangen, Karabiner und Wirbeln.

Wir fangen gleich mit der Kleidung an

Jeder, der mal in Norwegen war, kann sich bestimmt daran erinnern, dass es ein bergiges Land ist, wo sich sehr schnell die Bedingungen ändern und innerhalb weniger Minuten kann aus einem sonnigen Tag ein regnerischer und bewölkter mit starkem Wind sein. Mit solchen Bedingungen muss man ganz einfach rechnen und warme und wasserfeste Kleidung mitnehmen.

Eine Liste der Kleidungsstücke, welche ihnen nicht fehlen sollten:

  • Unterhose
  • Wintersocken 
  • Pullover/Jacke aus Polartec oder Fleece
  • Mütze
  • Wasserfeste Jacke mit Hosen 
  • Auftriebsoverall
  • Gutes und wasserfestes Schuhwerk 

Am angenehmsten ist es, sich am besten gleich ein Auftriebsoverall zu kaufen, welches sehr gute Isolierungsfähigkeiten hat und weniger nervig ist, da man dann nicht mehr eine Schwimmweste tragen muss. Kleidung für die Freizeit, welche ihr dann in der Unterkunft oder mit der Besichtigung der Umgebung verbringt liegt nur an euch. Die oben geschriebene Liste ist so etwas wie ein Standard, wenn ihr nach Norwegen wegen aktiven Angeln fährt. Wenn ihr in Norwegen auch an die Flüsse gehen wollt, dann sollten in euer Ausrüstung noch eine Watthose und wasserfeste Jacke nicht fehlen.

Selbstverständlich sind auch: 

  • Hygienie
  • Sonnencreme, welche ihr sicher benutzen wird, denn auch in Norwegen scheint die Sonne und in den Sommermonaten kann man schnell einen Sonnenbrand bekommen
  • Creme für trockene Haut, Lippenbalsam und verschiedene Handcremen
  • Mückenspray, welches ich persönlich aber in Norwegen noch nie benutzt habe 
  • Fotoapparat zum Fotografieren von euren kapitalen Fischen
  • Schutztasche für euer Handy, Fotoapparat, usw.
  • Taschenlampe, welche euch gut kommen wird, wenn ihr in den Monaten fährt, wo in Norwegen kein Polarlicht ist
  • Ausweis
  • Polarisierende Sonnenbrille, denn wenn sich die Sonnenstrahlen im Wasser spiegeln ist es wirklich nicht auszuhalten 

Jetzt kommen wir endlich zu der Ausrüstung für das Angeln

Es ist wichtig daran zu denken, dass die Ausrüstung dem salzigen Meereswasser widerstehen muss. Fragt lieber in einigem der Angel-Geschäfte, ob die Produkte auch für das Meer geeignet sind, denn an der Stelle ist es dann manchmal sehr problematisch, etwas zu lösen und es kann euch eine ordentliche Summe kosten.

Pilken

Falls wir Pilken wollen, müssen wir uns darauf vorbereiten, dass wir mit schwereren Ködern angeln werden und diesem müssen wir auch die Auswahl der Rute anpassen. Die Rute werden wir also je nach dem Gewicht der Köder auswählen, welche wir benutzen wollen. Die Läng der Rute, damit man mit ihr noch gut manipulieren kann, sollte von 1,8m bis 2,4m sein. Mit einer längeren Rute arbeitet sich dann sehr schlecht auf dem Boot und es ist dann auch schwerer für den Rest der Besatzung. Für das Angeln mit Pilkern und Gummi-Ripper gegen 200g können wir ruhig eine Rute mit 150-300g benutzen. Mit diesen Ködern angeln wir normalerweise bis 50m Tiefe. Es kommt natürlich auch auf die Bedingungen drauf an, vor allem auf den Drift. Viel universaler sind 300-600g, denn diese eignen sich für schwerere Köder bis 500g und wir können ohne Probleme auch in Tiefen gegen 100m angeln. Die Reihe der Ruten von 600-1000g wird uns dann bei dem Angeln mit sehr schweren Köder, eventuell Blei dienen, welche wir bei dem Angeln auf Lengen in Tiefen gegen 200m benutzen. Eine leichtere Rute zum Pilken können wir mit einer festeren Stationärrolle ausrüsten. Bei schwereren Ruten über 300g empfehle ich, Multirollen zu verwenden. Eine sehr gute Hilfe sind vor allem elektrische Multirollen, welche uns viel Zeit und Kraft sparen. Ich empfehle auch eine geflochtene Schnur. Die Tragfähigkeit liegt in der Regel an uns. Ich persönlich empfehle 51kg, mehr nicht, eventuell eine kleinere, welche das Wasser besser schneiden wird.

Spinnangeln

Falls wir mit Spinnangeln angeln wollen, empfehle ich, gleich zwei Spinnruten mitzunehmen. In der Regel eine gegen 60g und die andere zum Beispiel bis 200g. Falls wir vom Boot angeln ist es praktischer, kleinere Ruten zu benutzen. Wenn ihr im Gegenteil vom Ufer angeln wollt, werden für euch längere Ruten besser sein. Ich persönlich habe in Norwegen mit Ruten gegen 60g geangelt und bin dann auf eine Rute mit 150-200g übergegangen. Jetzt würde ich nichts anderes mehr wollen. Das Gerede darüber, dass euch ein Kampf mit einem kleinen Fisch keinen Spaß machen wird, ist falsch, denn ihr habt dazu auch noch viel mehr Möglichkeiten, zum Beispiel das Angeln auf Pilker oder Köder gegen 80g, welche viel schneller zum Boden gehen und dazu werdet ihr nicht so schnell müde. Die 60g Ruten habe ich nur zum Angeln von Köderfischen benutzt, eventuell bei dem Angeln in der Nähe der Inseln und des Ufers. Die Ruten mit mehr Gramm werden wir bei der Arbeit mit schwereren Ködern und in größeren Tiefen nutzen können. Es ist aber sehr individuell und jedem passt einfach etwas anderes, deswegen empfehle ich euch, beide Varianten zu versuchen. Bei mir hat die Rute mit mehr Gramm gewonnen und das auch aus dem Grund, dass ich an einem Tag einen Heilbutt nicht stoppen konnte und habe dann sehr bereut, dass ich nicht auf etwas fangen würde, was ihm wenigstens ein bisschen konkurrieren könnte.

Fliegenangeln

Falls wir eine Fliegenangel benutzen wollen,  wird uns eine der Länge 9-10 Fuß reichen. Die Erlebnisse von dem Angeln auf Dorsche, Pollacks, Köhler, Heringe, Makrelen oder Forellen sind bei dem Fliegenangeln wirklich Unikat. Es ist gut, eine sinkende Schnur oder Sinktip 8-10 AFTMA zu benutzen.

Geflochtene Schnur

Jetzt kommen wir zu der Schnur, diese wählen wir mit Hinsicht auf die Tiefen, Strömungen und die Größe der Fische, welche wir fangen wollen. Welche wir nehmen liegt nur an uns und da möchte ich auch niemandem nichts einreden. Das einzige, was ich gerne erwähnen würde, ist, dass es nicht nötig ist, sie irgendwie extra überdimensionieren. Je stärkere Schnur wir benutzen, desto schlechter wird das Angeln sein, denn die kleine Schnur scheidet das Wasser besser und geht nicht so mit der Meeresströmung. Normalerweise ist die stärkste Variante für das Spinnangeln eine Schnur, welche bis zu 30kg tragen kann. Für das Pilken eine bis 51kg. Wir müssen auch damit rechnen, dass wenn wir in ein Hindernis kommen, sich die Schnur mit mehr Tragfähigkeit viel schlechter reißen lässt. Ich empfehle es auch, zum Beispiel ein 1m Vorfach mit kleinerem Durchmesser aus Monofil oder Fluorcarbon zu verwenden, so dass es nicht zu einem Abriss der Hauptschur an der Spule oder Multirolle kommen kann. Falls ihr ein Problem mit der Auswahl habt, ist es am besten, sich in einem Angel-Geschäft beraten zu lassen und ihnen auch sagen, welche Angelrolle ihr habt und wie viel Gramm eure Rute hat. Das Gleichgewicht der ganzen Sache von der Rute über die Schnur bis zur Angelrolle sollte so ein, dass bei einem starken Zug des Fisches, wo ihr zum Beispiel nur nicht ein paar Meter der Schnur auf der Spule übrig habt und eure einzige Möglichkeit ist nur noch, den Fisch zu bremsen, ihr nicht wissen solltet, was eher reißen wird. Ob es die Rute, die Schnur oder die Angelrolle sein wird.

Monofil-Schnur und Fluorcarbon

Es werden sich auch Monofil-Schnur und Fluorcarbons eignen. Ich persönlich benutze bei dem Angeln mit der Rute zum Pilken Monofil, wo ich bei 51 kg auf der Rute eine Monofil-Schnur mit 47kg habe. Fluorcarbon hat mich in seiner stärkeren Durchführung nicht überzeugt. Im Gegenteil mag ich Fluorcarbon viel mehr bei dem Spinnangeln, wo ich ihn auch nutzen konnte. Ich empfehle entweder Monofil oder Fluorcarbon mit kleinerer Tragfähigkeit zu benutzen, als eure Hauptspule hat. Ihr werdet so unnötige Probleme vermeiden können.

Karabiner und Wirbel

Hier ist es wichtig wirklich nicht zu sparen und lieber nach einer bessren Marke zu greifen, als die billigere Variante zu nehmen. Es kann sich für euch dann nämlich nicht lohnen und ihr könntet einen kapitalen Fisch verlieren, was sich sicher niemand wünscht. In der Regel verwendet man Karabiner und Wirbel mit einer Tragfähigkeit von 30-50kg. Falls wir Lengen oder Heilbutte fangen wollen, müssen wir keine Angst vor viel stärkeren Karabinern und Wirbeln haben. Konkret bei den Lengen lohnt es sich vor allem aus dem Grund, dass er sich während des Kampfes wie die Aale die ganze Zeit dreht und so ist es mir schon oft passiert, dass mir ein Wirbel mit 38kg auseinander gesprungen ist und ich so nach einer halben Stunde Kampf einen sehr schönen Leng verloren habe, welcher bisher mein größter sein konnte.

Haken

Für das Angeln von Lengen oder Heilbutten, oder eventuell auch anderen Fischen, sollten wir sehr gute Haken verwenden. Am Anfang wollte ich wirklich nicht viel Geld ausgeben und ich habe Haken gekauft, wo in einem Pack für ein paar Euro fünf Haken waren. Später habe ich kapiert, dass es ein großer Fehler ist und dass ich sowieso nicht so viele abreiße. Ich ging auf die Variante 5 Haken 20 Euro über und währen des ganzen Aufenthaltes habe ich nur ein Vorfach bei dem Angeln von Lengen abgerissen, welches ich mit diesen zwei Haken ausgestattet habe. Ich kann aber bestätigen, dass es sich gelohnt hat. Ich habe viel besser die Aktionen geschafft und hatte auch eine bessere Erfolgsquote bei den Kämpfen.

Köder

Eine der meistgenutzten Köder in Norwegen sind Pilker. Diese können wir auch in jedem Geschäft in Norwegen kaufen. Sehr beliebt sind aber auch Jigs und Jigheads in einer Kombination mit Twisters, Rippers und ähnlichem. Es gibt eine ganze Reihe an Ködern und es hat keinen Sinn, diese zu beschreiben, denn sonst würde aus diesem Artikel ein Buch werden. Ich würde eher nur gerne erwähnen, dass es wichtig ist, an die Qualität der Augen und Haken zu achten, welche an den Ködern benutzt sind. Vor allem bei den Pilkern kontrolliere ich es ständig. Gummiköder mit Jig, eventuell verschiedene Augen und große Jigs sind eigentlich immer sehr qualitätsvoll und es gibt keinen Problem mit ihnen.

Gewichte

Gewichte für das Angeln in Norwegen werden wir vor allem bei dem Angeln auf Lengen, Seehechten und Heilbutten verwenden. Die Norweger angeln zum Beispiel immer mit natürlichen Ködern und benutzen nur Blei und Haken mit Fleisch. Das Gewicht sollte man mit Hinblick auf die Naturbedingungen, den Drift und auch die Größe des Köders auswählen. Normalerweise reichen für das Angeln mit Fleisch Gewichte bis 300g aus. Für das Angeln auf zum Beispiel einen ganzen Köhler oder einer Makrele müssen wir schon deutlich schwerere Bleistücke von 300-1000g verwenden.

Zange, Gaff, Haken

Das sind Sachen, welche in eurer Ausrüstung nicht fehlen sollten. Zum Beispiel die Zange eignet sich zum Herausziehen von kleineren Fischen, normalerweise allen Arten von Dorschen. Ein größerer Haken oder Gaff wird bei dem Herausziehen des Heilbutts oder eines großen Lengs praktisch sein.

Angehängte Bilder

Zděněk Řeřucha Chefredakteur Zachytame.de

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