Seehechte in der Tiefe

Ein Artikel, welcher das Angeln von Seehechten beschreibt.

Der gemeine Seehecht ist einer der durch die kommerziellen Fischer am meisten gesuchten Fische, denn er hat sehr guter und leckeres Fleisch. Es sind aber auch sehr beliebte Fische bei Sport-Anglern, denn für diese ist es ein sehr schöner, starker und kämpferischer Fisch. Viele Angler haben diesen Prädator der Tiefen noch nicht getroffen, andere haben es schon probiert und sehnen sich nach weiteren.

Das erste Mal habe ich diesen Fisch bei dem Herausziehen des Rippers vom Boden getroffen. Es kam ein harter Angriff und ich habe meinen ersten schönen Seehecht überwältigt, welcher über 80cm groß war. Der Fisch war nicht nur mit seinem Aussehen schön, aber auch durch seine Kraft und deswegen habe ich mich auf das Angeln von diesen Prädatoren fokussiert.

Bei den Seehechten ist genauso wie bei anderen Fischarten der Schlüssel zum Erfolg die Suche nach Plätzen, wo sie gerne fressen. Es ist nicht so einfach wie bei Dorschen, wo ihr euch fast überall sicher sein könnt, dass ihr einen fängt. Nach den Seehechten haben wir an verschiedenen Kanten gesucht, wo wir sie dann auch erfolgreich gefangen haben. Zu den besten Stellen gehören Kanten von 50 auf 100 – 120m. Wir hatten Fische aus Tiefen gegen 130-150m. Meine persönliche Erfahrung war, dass wenn wir auf größeren Tiefen gegen 150m geangelt haben, hatten wir auch gute Fische. Alle Seehecht über einen Meter habe ich auf Tiefen von mehr als 130m gefangen. Fische gegen 90cm bis in Tiefen von 100m. Falls ihr irgendwo einen Seehecht fängt, ist er dort meistens nicht allein und es lohnt sich, den Drift zu wiederholen. An eine Stelle sind wir sogar unseren ganzen Aufenthalt gefahren und hatten auch in verschiedenen zeitlichen Intervallen Erfolg. Wenn wir dann drei Stellen ausgewählt haben, haben wir diese zu verschiedenen Zeiten besucht und die Seehechte gefangen. Ich glaube nicht, dass es sich um einen Schwarm handelte, es waren eher verschiedene Schwärme an verschiedenen Stellen in verschiedenen Zeiten. Deswegen ist es gut, sich auch so eine Kleinigkeit zu merken, wie wo man sie gefangen hat, um es am nächsten Tag wieder dort zu versuchen.

Am Anfang haben wir die Seehechte erfolgreich auf Pilker mit einem Stückchen Filet auf dem Dreihaken gefangen. Die Seehechte brauchen, dass der Köder schön riecht, denn dann interessieren sie sich auch für ihn. Von dem Pilker mit Fleisch bin ich dann zu meiner ersten Montage auf Seehechte übergegangen, welche ich aus 50er Monofil machte. Ich habe ganz einfach an den unteren Teil der Montage das Blei befestigt und an die Schnur zwei Haken gebunden, welche ca. 60cm voneinander entfernt waren. An diese habe ich dann die Filets gesteckt und sie zum Boden sinken lassen. Ich hatte gleich viel mehr Anbisse, die Erfolgsquote war aber viel schlechter, denn die Seehechte haben die 50er Schnur ohne Probleme durchgebissen. Für die nächsten Tage bin ich also auf 0,90er Schnur übergegangen, aus welcher ich dann wieder einige Vorfächer gemacht habe und die Erfolgsquote dann viel höher war. Es hat zwar sehr viel Spaß gemacht, aber wir haben Seehechte um 80cm gefangen und konnten einfach nicht über 90cm kommen. Deswegen habe ich mir gesagt, dass ich eine selektivere Montage versuche, welche sehr ähnlich der auf Lengen ist. Zwei Haken in der Nähe ca. in der Größe des Köderfisches und ein ausreichen großes Bleistück mit Hinblick auf die Tiefe und Geschwindigkeit des Bootes. Die Montage habe ich durchgängig verbessert und habe die idealste Möglichkeit gefunden, welche mir am meisten Erfolg brachte. Die ganze Montage besteht also aus Fluo Schläuchen, auftreibendem Ei, Fluo Kraken, einen Haken oben und einem Dreihaken, welcher ca. 20cm unter dem einfachen Haken ist. Diese Montage könnt ihr auch auf dem Bild unter diesem Artikel und auch in dem angehängtem Video sehen und so eure Montage nach meiner Vorlage binden.

Die erste wichtige Sache bei der Fahrt auf das See war das Angeln von Köderfischen. Am besten sind Makrelen, aber es werden auch kleine Köhler ausreichen. Auf die oben beschriebene Montage habe ich immer den ganzen Köderfisch gebunden, einen klassischen einfachen Haken in das Mäulchen und Dreihaken in den Schwanz in das Fleisch des Fisches. Dann habe ich den Fisch noch mit einem Draht umwickelt, denn es handelt sich um einen Fisch, welcher sehr scharfe Zähne hat und falls es euch nicht gelingt, endet es meistes so, dass von dem Köder nur sehr wenig übrigbleibt. Nach dem Sinken zum Boden wickeln wir ein paar Mal auf und lassen dann de Köder den Seehechten. Der Anbiss ist meisten sehr stark und sie versuchen, den Fisch sofort zu fressen. Deswegen biegt sich die Rute durch die zuckenden Bewegungen und ihr müsst schnell einhaken. Wenn es euch nicht gelingt, lasst einfach den Köder wieder zum Boden und versucht es ein nächstes Mal. Die Seehechte werden wiederkommen, falls noch etwas von dem Köder übriggeblieben ist. Manchmal war auch ein rasantes Zucken gut und dann solange aufwickeln, bis ein weiterer Anbiss kommt. Oft provoziert dann die Bewegung die Seehechte zum Angriff. Ich war auch oft an einer Stelle, wo die Seehechte sein sollten und als dann lange nichts war, habe ich angefangen den Köder herauszuziehen, um wegzufahren und in diesem Moment haben die Fische angegriffen. Dann ist es auch gut, nicht passiv sein, sondern auch etwas mit dem Köder zu machen.

Da wir einen Seehecht auf größeren Tiefen fangen ist es gut, sich ordentlich vorzubereiten. Ich benutze eine 1000g Rute, die gleiche, mit welcher ich Lengen fange. Weiter Bleistückchen je nach der Tiefe und Geschwindigkeit des Drifts von 500-1000g. Für die Vorfächer solltet ihr ein dünneres Monofil als 0,90 nicht benutzen, denn ein solches können die Seehechte durchbeißen. Ich habe sogar sehr festes 0,60 Fluorcarbon versucht, mit welchem die Seehechte auch schnell fertig wurden.

Über das Angeln der Seehechte werden wir auch in den folgenden Artikeln schreiben und ihr könnt euch auch auf eine Serie von Artikeln über das Angeln der Lengen freuen.

Angehängte Bilder

Zděněk Řeřucha Chefredakteur Zachytame.de

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