Schätze an schwer erreichbaren Stellen

Der Großteil von uns, sportlichen Anglern, schimpft oft über den Mangel der Fische, vor allem der großen. Aber auch heutzutage kann man schöne Fische fangen, ohne an private Reviere oder weit hinter die Grenzen gehen zu müssen.

Der Großteil von uns, sportlichen Anglern, schimpft oft über den Mangel der Fische, vor allem der großen. Aber auch heutzutage kann man schöne Fische fangen, ohne an private Reviere oder weit hinter die Grenzen gehen zu müssen. Das Problem ist nämlich auch ein bisschen in uns, wie wir das Angeln angehen, wie wir die Natur lesen können, wie wir die richtigen Stellen suchen können, wie wir den Komfort aufgeben können und auch ein bisschen riskieren können. Ja, die Rede ist vom Angeln an Stellen, an welchen schon allein der Zugang zum Wasser nicht einfach ist und wir auch oft das Verlieren des Köders oder Probleme bei dem Kampf riskieren…gleichzeitig können wir aber auch an diesen Stellen an große Überraschung stoßen.

An sehr frequentierten Stellen ist es nicht einfach

An bekannten Stellen können wir zwar manchmal schöne Fische fangen (vor allem am Anfang der Saison), aber trotzdem sind sie hier dank dem höheren Druck der Angler sehr vorsichtig und oft auch sehr wählerisch. Man kann sich sicher auch nicht wundern, wenn der Fisch eine unschöne Erfahrung macht und nach dem Fangen dann wieder in das Wasser gelassen ist oder sich noch während dem Kampf um die Freiheit abreißt, prägt er sich es dann mit der Zeit ein. Später verbindet er sich dann die Aktivität am Ufer, anziehenden Köder und den sich versteckenden Haken. Ich möchte den Fischen nicht das logische Denken des Menschen verleihen, sie sind aber nicht ganz dumm und können auch in gewisser Weise lernen. Also dort, wo man einfach und bequem an das Wasser kommt, werden die Angler eher kleine, unvorsichtige oder frisch gebrachten Fische fangen und damit sollte man klarkommen, oder ein etwas ein bisschen anderes versuchen…

Die Hindernisse im Wasser müssen nicht nur Steine sein, es sind gleichzeitig auch die Verstecke

Praktisch alle natürlichen Hindernisse im Wasser können den Fischen als Versteck dienen und das ist für viele Lebewesen ein Grundbaustein ihrer Existenz. Es kann sich um Torsos von Bäumen, Steine oder Sand, Gebäudereste oder Wasserpflanzen handeln. Ein ideales Versteck für die Fische bilden auch Baumwurzeln, manchmal auseinanderfallende Kreuzungen oder Reste von Wehren. Die Wasserpflanzen dienen nicht nur den Fischen als Zuhause, sondern auch anderen kleinen Lebewesen, welche die Fische gerne fressen  - es handelt sich vor allem um Insektenlarven, Weichtiere und Würmer, gleichzeitig sind die frischen Pflanzen auch eine Delikatesse für die Graskarpfen, gerne gegessen werden sie aber auch von Karpfen oder Brachsen. Die Rotaugen oder die Schleien fressen wiederum gerne die kleinen Schnecken von den Blättern und Stielen der Teichrosen, Hornblättern oder anderen Wasserpflanzen. Die Seerosen haben unglaublich harte Stiel, sind aber gleichzeitig auch eine beliebte Stelle und Versteck für die meisten Karpfenartigen Fische. Die Bemühungen zur Entfernung der Hindernisse im Wasser sind manchmal sinnvoll (Freimachen einer dicht bewachsenen Stelle), manchmal können sie aber auch die Stelle aus dem Blick der Angler komplett entwerten und die Fische zwingen, sich ein neues Versteck zu suchen (signifikante Eingriffe in den Charakter des Bodens oder des Ufers).

Unter hängenden Ästen geht es den Fischen gut

Eine sogenannte "heiße Stelle" sind oft Tümpel und andere Stellen, welche sorgfältig von den hängenden Ästen überdeckt sind, welche oft auch das Wasser berühren. Schon in solchen Stellen zu werfen bringt ein Problem mit sich, geschweige denn noch einen Fisch zu fangen und gegen ihn kämpfen. Falls wir aber kurz nachdenken werden, werden wir sicher an jeder solcher Stelle an eine Möglichkeit kommen, wie man den Köder an die gewünschte Stelle bekommt. Bei dem Stippangeln ist es nicht so kompliziert, falls wir den Zug der Strömung verwenden können, dazu kann man einfach durch die Äste die Spitze der Rute mit kurzem Vorfach und einer einstellbaren Pose stecken. Bei dem Angeln auf Grund oder Feederangeln ist es mit dem Werfen unter Äste nicht so einfach, aber falls wir irgendeine Lücke finden, lohnt es sich meistens und wir ziehen schöne Fische raus. Bei dem Anbeißen müssen wir uns bloß im Auge behalten und schon vorher gut ausgedacht haben, wie wir ihn führen werden, nicht das es am Ende noch zum Zerbrechen der Rute kommt. Wenn dann die Zeit des Schleppens auf Raubfische kommt (in Forellengewässern schon vom Anfang der Saison), können wir die Köder unter die Äste am besten mit schwimmenden Wobblern bekommen, eventuell können wir auch die glitzernden Fische oder einen andere schwereren Köder mit der Spitze des Hakens an ein Stück Holz hängen und die Strömung wird diese schon an die gewünschte Stelle bringen. Mit einem leichten Zug können wir sie dann loslassen. Unter den Ästen ist man oft auch mit dem Angeln von der Oberfläche erfolgreich, ob mit künstlichen Fliegen, natürlichen Insekten oder zum Beispiel mit einem Stück Brot. Die Fische fressen hier nämlich sehr gerne, oft gerade die unvorsichtigen Insekten.

Am Boden "hängen" zu bleiben wird sicher niemandem Freude bringen

Bei dem fließenden Wasser haben vor allem die runden Gewichte eine unschöne Eigenschaft, da sie sich auf dem Boden herumkugeln bis sie dann irgendwo unter einem Stein hängen bleiben und wenn wir dann neu werfen wollen, bleibt uns nichts anderes übrig, als mit der Rute zu spielen und versuchen die Gewichte hochzuziehen oder diese einfach abreißen und die ganze Montage neu bauen. Jedoch weit von verschiedenen möglichen Hindernissen zu werfen wäre in Schritt, um unsere Chancen zu verkleinern, also sollten wir lieber überlegen, wie wir hier rauskommen. Falls wir in Richtung der Strömung werfen, ist es meistens relativ einfach, genauso, wenn wir  auf irgendeine Art und Weise das Hindernis umgehen und es von der anderen Seite versuchen. Wenn wir ein Boot nutzen können oder näher laufen können ist es auch fast immer wirksam, wir werden aber die Fische für eine relativ lange Zeit erschrecken, also ist es manchmal besser nachzudenken, ob man es nicht einfach abreißt und eine neue Montage macht. Bei der ersten Variante des Abreißens sollten wir drauf achten, dass wir uns nicht verletzen. Wir werden also sicher nicht die bloße Hand verwenden, sondern nehmen eher einen Stock, um welchen wir die Schnur umwickeln bzw. ihn am Fuß der Angelrolle umwickeln. Wir ziehen auf keinen Fall mit der Spitze der Rute, diese stellen wir gerade zu der Schnur ein und durch langsames Erhöhen der Kraft reißen wir sie ab. Aber Achtung, denn manchmal kann im letzten Moment der Haken loslassen und dieser fliegt dann direkt auf uns zu! Eine klein Pose oder kleine Gewichte würden nicht so viel ausmachen, aber größeres Bleistück kann auch eine Rasanz eines Projektils erreichen und ein größerer Wobbler mit scharfen Dreihaken kann auch deutliche Schäden anrichten. Wenn es also möglich ist, sollten wir lieber hinter einem Baumstamm oder dichtem Gebüsch stehen und wir sollten uns auch umschauen, nicht das wir noch jemanden anderen gefährden. Nämlich jemand neugieriges, welcher euch von weitem zuschaut, könnte mehr als nur unschön überrascht sein. An die Hindernisse müssen wir natürlich auch während des Kampfes achten, dass würde aber wieder ein Thema für ein anderes Mal sein.

Ihr solltet euch aber bestimmt nicht von den letzten Zeilen abschrecken lassen und sollten die Problematischen Stellen ausprobieren, denn vielleicht wartet dort auf euch ein begehrter Fisch, auf welchen alle heimlich neidisch sein werden…

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Zděněk Řeřucha Chefredakteur Zachytame.de

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