Ruhr

Die Ruhr war von jeher ein exzellentes Friedfisch- und Karpfengewässer. Traditionell beherrscht hier nach wie vor das Weißfischangeln die Szene – vollkommen zu Unrecht, denn der Fluss hat auch einen starken Raubfischbestand.

Land Deutschland
Methode Boilie und Co, Feederfischen, Grundfischen, Match-Stippfischen, Spinnfischen
Gewässertyp Fluss
Zielfisch Aal, Barbe, Barsch, Hecht, Karpfen, Schied (Rapfen), Schleie, Waller (Wels), Weißfische, Zander
Größe / Tiefe
Lizenzausgabe
Preise 3-Tageskarte: 10 €
Jahreskarte: 34 € (für Jugendliche und Rentner 15 Euro)
Saison ganzjährig
Reviergrenzen Tageskarte: 4,50 €
Jahreskarte: 70 €
Bestimmungen Erlaubnisscheine:
gelten für den gesamten Rheinverlauf in Nordrhein-Westfalen.
Bestimmungen:
Zwei Ruten, Spinn- und Fliegenfischer dürfen keine zweite Rute im Wasser haben. Setzkescher sind im Rhein verboten. Bei Mindestmaßen und Schonzeiten gelten die gesetzlichen Bestimmungen des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.

 

Fangbegrenzungen:
Hecht, Zander und Forelle je drei Exemplare täglich, Karpfen, Nasen und Rapfen insgesamt vier.

Die Ruhr war von jeher ein exzellentes Friedfisch- und Karpfengewässer. Traditionell beherrscht hier nach wie vor das Weißfischangeln die Szene – vollkommen zu Unrecht, denn der Fluss hat auch einen starken Raubfischbestand. Meine Lieblingsstrecken sind die Flussabschnitte bei Mülheim-Saarn und die lezten Stromkilometer vor der Mündung in den Rhein. Mit einer durchschnittlichen Wassertiefe von drei bis vier Metern und dem – bedingt durch die Schiffbarmachung – topfebenen Grund sind beide Strecken ein Dorado für Spinnfischer, aber auch für Grund- und Ansitzangler.

Wenn von klassischem Zanderangeln gesprochen werden darf, so bezieht sich dies allein auf die Methoden. Der Fisch ist in der Ruhr zwar schon seit langem heimisch, von einer Zanderschwemme kann jedoch erst seit einigen Jahren die Rede sein. Vermutlich sind die gestreiften Räuber aus dem Rhein in die Ruhr gewandert. Zugegebenermaßen sind der gelbe und weiße Twister auch in der Ruhr der Zanderköder Nr. 1, doch werden die stärkeren Exemplare auf eine klassische Methode erbeutet. Ein handlanges Fischchen oder ein Fetzenköder wird an der Grundbleimontage in etwa drei bis fünf Metern Entfernung vom Ufer angeboten, die Rute wird dann, bei eingeschalteter Freilaufrolle, auf einer Gabel abgestellt und zusätzlich mit einem Aalglöckchen als Bissanzeiger versehen. Wem dieser Ansitz zu langweilig ist, der sollte mit gelben Twistern an 10 Gramm schweren Bleiköpfen sein Glück vor den Steinschüttungen versuchen. Twisterangler bleiben in der Ruhr selten Schneider, denn auch der Barschbestand ist recht gut, wenn auch die dicken Brocken eher eine Ausnahme darstellen und meist nur in den Monaten mit “r” gefangen werden.

Seit ein paar Jahren bevölkern auch Rapfen den Fluss. Obgleich die südlichen Dauergäste in beachtlicher Zahl vorkommen, scheint ihnen kaum ein Angler gezielt nachzustellen, was wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass die Rapfen ultraschnell geführte Spinnköder bevorzugen. An Sommerabenden verraten sich die Räuber durch lautes Platschen an der Wasseroberfläche, dann führen auch Rapfenbleie zum Erfolg. Wer bei der Hecht- und Zanderpirsch auf raubende Rapfen aufmerksam wird und vergeblich nach Spezialködern in seiner Gerätetasche sucht, kann sich mit einem schnell geführten EFFZETT-Blinker oder Abu Droppen Spinner sein silbernes Glück in den Kescher holen. Durchbrechen die Spinnköder beim zügigen Einholen ab und zu die Wasseroberfläche, ist dies das richtige Einzugstempo.

Der Spätherbst und Winter ist traditionell die Zeit der fetteren Ruhrhechte. Müssen sich die Spinnangler im Frühjahr und Sommer mit Halbstarken begnügen, so haben dick vermummte Ansitzangler die Chance auf einen Esox jenseits der Zehnpfund-Marke. Bewährt haben sich hier in Grundnähe angebotene Köderfische an der Posenmontage. Nach dem Auswerfen lässt man den Köder etwa zehn Minuten an Ort und Stelle liegen, um ihn dann in Etappen von jeweils drei Metern einzuholen. Diesen Vorgang wiederholt man solange, bis die Montage den Uferbereich erreicht hat; so hat man die Möglichkeit, den Gewässergrund systematisch nach trägen Winterhechten abzusuchen, deren Biss nicht selten dann erfolgt, wenn sich der Köderfisch wieder in Bewegung setzt. Echte Riesenhechte sollte jedoch niemand erwarten. Liegt die Durchschnittslänge der ersponnenen Fische bei 50 cm, so beträgt das Mittel der ausgesessenen Hechte etwa fünf bis sieben Pfund.

Angehängte Bilder

Zděněk Řeřucha Chefredakteur Zachytame.de

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