Pollacks auf Popper

In Norwegen auf Popper zu fangen ist wohl bisher niemandem eingefallen. Mich aber schon und deswegen habe ich für euch einen Artikel mit Erkenntnissen von dieser Angeltechnik vorbereitet.

Ich fange gerne Raubfische an den Hindernissen auch bei uns in Tschechien, wo es einfach erfordert wird, Poppers zu benutzen, um nirgendswo stecken zu bleiben. Seit mehreren Jahren fahre ich aber auch nach Norwegen und ich mir ist es nie eingefallen, dass ich Poppers mitnehmen könnte. Erstens habe ich davon nicht gehört und zweitens habe ich nicht gedacht, dass es funktionieren könnte.

Als ich nach der Ankunft ausgepackt habe, sah ich, dass ich auch einen kleinen Koffer mit Wobblern eingepackt habe. Ein Paar Tage habe ich ihn in der Unterkunft liegen lassen, dann aber hatte ich die Idee, wenn ich es schon hier habe, kann ich es auch versuchen. Wie immer sind wir um die verschiedenen Inseln gefahren und haben nach Pollacks gesucht. Wir sind auf eine Stelle gestoßen, wo eine lange Bank und hinter ihr eine Kante war. Erst haben wir in der Nähe der Kante geangelt, aber hatten kein Erfolg. Wenn wir dann den Köder aus der Tiefe herausgezogen haben, habe ich mit meiner Polarisationsbrille einen schönen Pollack gesehen, welcher von einer kleinen Tiefe geschwommen kam. Ich griff also in die Wobbler-Schachtel und nahm eine meiner beliebten Waffen. Ich wusste aber nicht, dass sich einige Algen bis zur Oberfläche ausstrecken und so bin ich bei dem ersten Wurf um meinen Wobble gekommen. Dann bekam ich aber die Idee, einen der zwei Popper zu nutzen, welche ich hier auch habe.

Ich nahm es mit Humor und die Jung haben auch darüber gelacht. Ich werfe also in eine geringe Tiefe und mit zuckenden Bewegungen simuliere ich eine verletzte Beute und ziehe den Wobbler zu mir. Die ersten Würfe sind ohne Erfolg aber langsam sage ich mir, was ich denn überhaupt hier probiere. Dann aber kurz neben dem Boot kommt ein Fisch, welchen ich selbst sehe. Es war etwas Unglaubliches. Plötzlich kommt aber ein schöner Pollack gegen 70 cm, welcher meinen Popper wie eine kleine Beere schluckte.

Jetzt lacht ihr nicht mehr so Jungs, oder? Diese schütteln nur ungläubig mit dem Kopf und sagen, dass es ein Zufall ist. Ich wollte noch ein bisschen an der Stelle bleiben, aber den Jungs hat es keinen Spaß gemacht und deswegen sind wir zu weiteren Inseln gefahren. Der Erfolg vorher hat mich s fasziniert, dass ich den Popper jetzt dran lasse und in eine unmittelbare Nähe des Ufers werfe und versuche wieder zu schleppen. Es kommt ein weiterer Fisch und das Adrenalin strömt in meinem Blut. Das ist echt großartig. Dieses Mal schoss der Pollack über die Oberfläche bei der Attacke auf den Popper so stark, dass ich kurz aufgehört habe, zu atmen. Ich ziehe einen weiteren, welcher wieder mehr als 60 cm hat. Auf verschiedene Weise und kleineren Tiefen ging es dann auch weiter.

Ein großer Vorteil in diesem Köder sehe ich in dem Fall, wenn jemand wirklich sehr nah am Ufer fängt und es auch eine Möglichkeit gibt, in der Nähe der Inseln und Algen zu schleppen. Obwohl es nicht so aussehen muss, auch die größeren Pollacks um die 90 cm Größe können auch auf Tiefen von nur 5 m sein. Ich habe erlebt, dass ich Erfolg auch auf 10 m hatte. Ich würde nicht sagen, dass es sich um einen erfolgreicheren Köder als die aus Gummi handeln würde, aber er ist in der Richtung einzigartig, dass ihr eine komplett andere Sicht auf das Spinnangeln bekommen könnt. Ich würde nie denken, dass die Fische in Norwegen so gut auf diese Köder reagieren können und es hat mich wirklich positiv überrascht.

Während dem Rest der Expedition war relativ viel Wind und ich hatte die Möglichkeit, das Schleppen mit diesem Köder auch vom Ufer zu versuchen. In diesem Fall würde ich sagen, dass dieser Köder wirklich erfolgreicher ist, als alles andere. Ich habe sogar auf den Popper auch einige Dorsche vom Ufer gefangen, was mich überrascht hat. Die Effektivität dieses Köders, wenn ihr ihn von der See zurückzieht, ist unglaublich. Es kommt mir so vor, wie wenn dieser Köder die Fische so anziehen würde, dass sie ihm bis zum Ufer folgen würden. Oft hat mir ein Fisch nur ein Paar Meter vom Ufer angebissen und fast immer habe ich es live gesehen. Der größte Pollack, welchen ich so gefangen habe, hatte 90 cm und das war schon ein schöner Tanz. Er biss auf nicht ganzen 5 m Tiefe an und es ist mir gelungen, ihn auch ohne Boot zu bekämpfen, als ich vom Ufer in der Nähe der Algen gefangen habe.

Ich rechne nicht damit, dass ihr euch mit nach Norwegen Poppers mitnehmen würdet. Man hat nämlich sowieso schon ein volle Auto und würde nur kompliziert eine Kiste mehr mitnehmen. Trotzdem hatte ich sehr viel Spaß und es tut mir ein bisschen leid, dass ich zu dieser Zeit noch kein GoPro hatte, mit welchem ich die Attacken der Pollacks filmen könnte. Vielleicht gelingt es mir in der Zukunft.

Angehängte Bilder

Zděněk Řeřucha Chefredakteur Zachytame.de

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