Nach Frankreich wegen der Arbeit und den Fischen

Ein Artikel darüber, wie ich nach Frankreich wegen Arbeit und auch den Fischen gefahren bin. Ich werde euch beschreibe, welche Probleme ich mit meiner Erlaubnis, der Auswahl der richtigen Stelle und meinem ersten Ausflug zum Wasser hatte.

Ich fange schöne von Anfang an. Mein Kollege ruft mich an und fragt mich, ob ich ein paar Monate in Frankreich arbeiten würde. Meine Antwort kam in ca. 3 Sekunden. Sofort sagte ich ja, aber ich nehme auch die Ruten mit mir. Nachdem ich gekündigt habe und nach Hause gekommen bin,  habe ich Infos über das Angeln in Frankreich gesucht und bin auf der Karte verschiedene Reviere durchgegangen, wo man gut angeln könnte. Ich wusste ganz genau , dass nach Frankreich die Angler aus ganz Europa fahren, da die Reviere dort wirklich riesige Karpfen verstecken und deswegen habe ich mich wirklich darauf gefreut. Natürlich muss ich gestehen, dass mich auch der angebotene Lohn überredet hat, denn dieser war mehrfach höher, als bei uns in Tschechien. Noch vor der Abfahrt habe ich mich informiert, wie es mit der Erlaubnis ist, wo die verschiedenen Reviere sind usw. Viele Infos habe ich aber leider nicht gefunden, denn mein Französisch ist nicht gerade auf dem besten Level. Naja, hoffentlich werde ich es irgendwie schaffen.

Nach der Ankunft in Frankreich erfahren wir, dass die Unterkunft, welche wir uns gesichert haben, nicht existiert. Am ersten Tag schlafen wir also in einem billigen Hotel, welches in der Nähe der Arbeit ist. Nach einigen anderen Tagen haben wir mit dem Inhaber eines Camps hier ausgemacht, dass er uns zwei Mobilhäuser ausleiht. Nichts ideales für zehn Männer, aber man muss es einfach durchhalten. Nach einigen weiteren Tagen unter diesen Bedingungen habe ich mir gesagt, dass ich endlich Angeln gehen muss, um mein Kopf ein bisschen zu befreien. Ich habe von Montag bis Samstag gearbeitet und zum Wasser könnte ich frühstens am Samstagabend nach 18 Uhr gehen. Aus diesem Grund habe ich nach Stellen gesucht, welche in der Nähe des Camps sind. Die einfachste Variante war, an eins der privates Reviere zu gehen, aber das nächste war mehr als 100k entfernt. Ich habe also weitergesucht und habe herausgefunden, dass ich an einem der Vereinsgewässer angeln muss und mir dafür auch die entsprechende Erlaubnis besorgen sollte. Schließlich sagte ich mir, dass ich wenigstens kein Geld für die privaten Reviere ausgeben muss und das Angeln in Vereinsgewässern ist für mich vielleicht sogar angenehmer. Ich habe gleich mehrere Vereinsgewässer gefunden, aber habe leider erfahren, dass an keinem dieser das non-stop Angeln erlaubt ist. Am Ende habe ich mir dann ein Revier ausgesucht, welches von hier 11km entfernt war und ca. 70ha groß war. Auch wenn man hier nicht non-stop angeln kann, handelt es sich um ein Revier in einer schöner Umgebung von Wäldern. Viele Infos hatte ich aber auch nicht gefunden. Die Franzosen angeln nicht so viel Karpfen und deswegen wusste ich nicht, wie viele hier sein werden und wie groß sie sein werden.

Das Revier hatte ich schon und so fehlte mir nur noch die Angelerlaubnis zu kaufen. Ich dachte mir, dass es einfach sein wird, aber da wusste ich noch nicht, was mich erwartet. Überall kann man eine Erlaubnis kaufen, wurde mir gesagt. Bezahlen muss aber nur mit Scheck werden, auch wenn ich Bargeld oder Karte angeboten habe. Es wurde mir immer gesagt, dass sie nur Scheck annehmen. Ich habe es nicht verstanden, wer würde denn sowas erwarten? Zum Glück hat mir ein Lokaler von meinem Freund geholfen und es war gut, ich hatte endlich die Angelerlaubnis in der Hand!

Wie ich schon oben beschrieben habe, Zeit für das Angeln hatte ich nicht viel. Ich konnte erst am Samstag nach der Arbeit losfahren und am Wasser bis Sonntagabend bleiben. Deswegen bin ich an einem Tag in der Woche mit dem Marker zum ausgewähltem Revier gefahren, um zu sehen, was mich erwartet. Ich kam zum Wasser und sah weit und breit niemanden. Hier kommt wohl niemand her, um zu angeln? Naja, sage ich mir, wenigstens werde ich hier unbeschränkte Möglichkeiten bei der Stellenauswahl haben. Ich ging an mehrere Stellen und habe sie mit dem Marker durchgecheckt. An einer Stelle blieb ich stehen. Es war direkt gegenüber einer Insel. Der Boden ist hier sehr uneben und geht von der Insel gleich 3m runter, dann ist eine kleine Bank mit m. Hier werde ich viele Möglichkeiten haben. Ich überlege kurz, beobachte die Umgebung und messe die Tiefe. Plötzlich höre ich hinter meinem Rücken Bonsoir Monsieur. Ich drehe mich um und dort stehen zwei Polizisten, welche mich kontrollieren wollen. Das war aber wirklich schnell, erschrak ich ein bisschen, aber alles war in Ordnung und ich gingt voller Kenntnisse wieder zurück.

Endlich angeln

Es ist hier. Nach der Arbeit packe ich die Sachen ins Auto und fahre zu dem ausgewählten Revier zusammen mit der Erlaubnis, welche ich wortwörtlich erkämpfen musste. Ich komme zum Wasser und meine positive Laune ist weg. Alle Stellen, welche ich mir ausgesucht habe, sind weg. In Frankreich war nämlich gerade ein verlängertes Wochenende und deswegen waren hier viele Angler, welche die freien Tage am Wasser genießen wollten. Ich ging also um das Wasser herum, um wenigstens eine freie Stelle finden zu können und endlich werfen zu können. Ich habe eine einzige gefunden, welche am Ende einer langen, aber sehr engen Bucht war. Ich messe die Tiefe und sehe, dass hier nicht ganz ein Meter ist. Naja, was bleibt mir denn übrig. Ich werfe jetzt, halte es bis morgen aus und dann muss ich mir etwas einfallen lassen. Ich habe also die Ruten geworfen und ein bisschen gefüttert. Es kam kein Fisch und deswegen habe ich abends die Ruten herausgezogen und bin schlafen gegangen. In der Nacht höre ich ordentlich Krach. Was ist denn los? Naja, die Franzosen dürfen wohl während der Nacht angeln und ich nicht…

Frühs wache ich auf und spreche mit einem der Kollegen hier. Er sagt mir, dass er hier schon über eine Woche fängt und dass er in der Nacht einen 11kg schweren Karpfen gefangen hat. Dann sagt er mir, dass er die Fische nur in der Nacht fängt. Die Englischkenntnisse von uns beiden waren nicht ganz gut und wir haben versucht, uns mit Händen und Füßen zu verständigen. Es sah kurz wirklich komisch aus, dann sagt er aber, dass er dort diese Woche einen Karpfen gefangen hat, welcher 25kg gewogen hat. Wow, hast du ein Foto? Auf dem Handy zeigte er mir dann seine Fotos von hier und ich hatte genügend Motivation. Wir haben noch eine Weile geredet und dann musste ich eine neue Stelle suchen.

Ich habe geschaut, ob vielleicht irgendwo eine interessantere Stelle frei ist. Ich habe eine bei einer geteilten Bucht gefunden, welche ca. 500m von meinem Auto war. Ich habe also alle Sachen auf den Wagen geladen und bin zur neuen Stelle gegangen. Sofort habe ich alles ausgepackt und zum anderen Ufer geworfen. In die Stelle, welche mir der französische Kollege, mit welchem ich gesprochen habe, empfehlt hat, bekam ich ca. ein halbes Kilo von Tigernüssen und ein halbes Kilo Boilies. Nach zwei Stunden kommt der erste Fisch. Es wird zwar kein großer sein, aber es ist ein Karpfen. Endlich! Die Waage zeigt mir gute 8kg. Ich küsse ihn und verabschiede mich. Ich habe vor mir praktisch den ganzen Tag, denn es ist 9 Uhr morgens. Das ist ein versprechender Anfang, hoffentlich werde ich noch Erfolg haben. Bis 16 Uhr am Nachmittag passiert aber nichts. Auf eine Rute habe ich zwei 24mm Boilies gesteckt und auf die andere ein kleineres Pop Up Boilie. Die Uhr schlägt 17 und die Rute mit den zwei 24mm Kugeln geht los. Ich ziehe sie hoch und spüre ordentliches Gewicht. Das wird kein kleiner Fisch sein, sicher größer, als der von vorher. Ich versuche ihn zum anderen Ufer, wo Hindernisse sind, aufs freie Wasser zu bekommen. Es kommt eine gnadenlose Flucht und der Fisch ist weg. Ich ziehe die Montage heraus und alles ist in Ordnung, nicht verfitzt oder so, der Fisch ist einfach heruntergefallen. Um sicher zu gehen tausche ich das Vorfach für ein neues mit einem spitzen Haken aus. Bis 22 Uhr am Abend passiert wieder nichts. Ich habe ein bisschen gefüttert, so dass die Fische dann später Ruhe haben. Ich sage mir, dass ich langsam einpacken muss, da ich morgen wieder auf Arbeit muss. Während ich an meine Abfahrt denke, kommt ein Fisch. Ich ziehe ihn in das freie Wasser, er nimmt aber mehrmals die Schnur. Dann kämpfen wir noch einige Minuten am Ufer, aber schließlich fange ich ihn in den Kescher. Die Wage zeigt 19kg. Ein wunderschöner Fisch, welchen ich wieder in das Wasser lasse. Ich werfe zwar nochmal, aber ich muss wirklich einpacken, sonst stehe ich morgen nicht auf.

Zufrieden und müde fahre ich weg, um ins Bett zu gehen und freue mich auf einen weiteren Ausflug, über welchen ich hoffentlich in einem der nächsten Artikel schreiben werde.

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Zděněk Řeřucha Chefredakteur Zachytame.de

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