Langes Werfen und Angeln hinter der Grenze

Meine Erfahrung mit dem fangen hinter einer Grenze von 160m und meine beliebte Montage für langes Werfen.

Sehr gerne fahre ich zu einem großen Revier auf welchem aber das Ausbringen der Kostproben auf einem Schlauchboot verboten ist. Auch aus diesem Grund ist es hier sehr schwierig, einen großen Karpfen zu fangen und falls ihr ihn wirklich wollt, müsst ihr sehr weit werfen. Ich habe es hier schon alles erforscht und im Sommer habe ich während des Schnorchelns erfahren, dass hier eine richtige Tiefe erst ab 160m vom Ufer anfängt. Bis zu dieser Grenze ist die Tiefe nur ein Meter. Dann folgt eine steile Kante bis auf fünf Meter. Diese endet in den nächsten 30m wieder und es folgt wieder ein Meter nach unten. Von keiner Seite des Sees ist es hierhin nah, da diese Stelle genau in der Mitte ist. Die steile Kante schneidet oft die Schnur durch und man muss hier die ganze Montage wirklich überdenken. Alle diese Fakten entmutigen viele Angler, aber das wäre nicht ich, wenn mich so ein Revier nicht begeistern würde und ich hier nicht versuchen würde, einen großen Karpfen zu fangen.

Am Anfang hatte ich ein großes Problem, in so eine Entfernung zu werfen. Ich versuchte verschiedene Montagen. Einige verfitzten sich, einige zwar nicht, aber keine war erfolgreich. Ich kam zu einem Helicopter mit eigenen Modifikationen, welcher für mich am erfolgreichsten war. Ich konnte gut bis auf die Stelle werfen und er verfitzte sich nicht. Vor allem fingen sich aber viele Fische und das war am wichtigsten.

Der erste richtige Fisch an der Angel war für mich die Belohnung für meine Anstrengung. Es endete aber so, dass er mir nach einer Minute die Schnur an der Kante abschnitt. Bis zu dem nächsten Besuch habe ich mein Werkzeug überdimensioniert und hoffte, dass es diesmal klappt. In zwei Tagen am See fingen sich zwei Fische, einen habe ich erfolgreich hochgezogen. Ein Karpfen über 18kg schwer. Unglaubliches Fisch und wahre Freude. Als es einer der örtlichen Angler sah, berichtete er mir, dass er so einen Fisch hier noch nie gesehen hat.

Plötzlich faszinierte mich dieses Revier und ich konnte nicht aufhören, darüber nachzudenken. Was kann in diesem geheimnisvollen Wasser noch verborgen sein? Ich zählte die Tage, Stunden und Minuten bis zum nächsten Wochenende, um wieder hierher zu kommen. Bis jetzt habe ich an den Paar Expeditionen überhaupt nicht gefüttert, da ich nicht wusste, wie ich die Boilies an die gegebene Stelle bringen sollte. Nichtsdestotrotz legte ich bei der nächsten Expedition meine schwimmende Liege auf das Wasser, lud eine Mischung aus Boilies, Pellets und Mais ein und schwamm einfach bis zu der Stelle. Ich habe es so getan, indem ich zuerst geworfen habe und buchstäblich entlang meiner Schnur bis zu der Stelle schwamm, wo ich fangen möchte. Auf der Schnur habe ich einfach eine Markierung an der gewünschten Entfernung. Die fünf Kilo der vorbereiteten Mischung zerstreute ich dort und schwamm wieder zurück. Teilweise bin ich sogar gegangen, um mich auszuruhen und zu zählen und ich muss sagen, dass hier außer der einen Stelle wirklich keine Tiefe ist. Ich mag so ein einmaliges Füttern überhaupt nicht, aber mir blieb nichts anderes übrig. Ich finde es besser, mein Futterplatz nach ein paar Stunden wieder zu füllen. Wie soll ich aber auf so eine Entfernung füttern, wenn ich mit die Rakete bis dorthin nicht werfen kann und auch die Schleuder hilft nicht?

Freitag, der erste Tag, endet ohne Erfolg. Am nächsten Tag stehe ich um vier Uhr morgens auf, ich mache mich ein bisschen war, um bis zu der Stelle werfen zu können, da es wirklich kein Spaß ist und ich werfe meine zwei Angeln. Ich werde mich immer noch hinlegen und hoffe nur, dass es kommen wird. An einer Angel habe ich ein fruchtiges Boilie und auf der anderen Lebergeschmack mit Fleischbasis. Ich weiß immer noch nicht, was die Fische hier fressen, denn bisher konnte ich nur einen ordentlichen Karpfen fangen. Um acht Uhr morgens stehe ich auf und es ist immer noch kein Fisch gefangen. Ich fange an, meine Boilies abzuschneiden und andere Geschmacke zuzubereiten. Ich werde ihnen ein bisschen mehr Zeit geben und sehen, ob etwas herauskommt. Dann schlägt es um neun und ich ziehe eine Angel mit Leberboilies zu mir. Während des Wechsels fängt sich ein Fisch an meinen Obstkugel. Ich ziehe und bin sehr froh, die andere Angel herausgezogen zu haben, weil der Fisch am Rand der Kante schwimm und schnell zur rechten Seite wechselt. Irgendwann stoppe ich und ziehe stark zu mir. Ich schone mein Werkzeug nicht, ich möchte, dass der Fisch über den Rand kommt, und er ist wirklich an der Grenze meiner Ausrüstung. Es ist mir aber gelungen und ich ziehe den Fisch langsam ans Ufer. Aufgrund des starken Ziehens am Anfang frage ich mich langsam, ob noch etwas am Haken hängt, da ich nur Gewicht spüre, aber der Fisch kämpft nicht. Er lässt sich einfach nur ans Ufer ziehen. Etwa zwanzig Meter vom Ufer entfernt sehe ich, dass etwas im Wasser glänzt. Ich ziehe es noch ein bisschen näher und sehe einen riesigen Graskarpfen, welcher sich schnell dreht und wieder ins offene Wasser schwimmt. Ich ziehe die gezogene Bremse schnell ein wenig locker und der Fisch schwimmt etwa 50m weg. Der Kampf dauert noch einige Minuten und dann ziehe ich erfolgreich einen Graskarpfen aus dem Wasser. Die Waage zeigt 15,5 Kilogramm. Dies ist wirklich ein Torpedo. Für einen Moment lasse ich ihn nur im Netz am Ufer im Wasser Kraft schnappen, da er wirklich hart gekämpft hatte. Später lasse ich ihn wieder in sein Element.

Die erfolgreiche Montage ändere ich nicht und werfe wieder eine Fruchtkugel hinter die Kante an die gleiche Stelle. Auf die zweite Angel nehme ich zwei 18mm Kugeln mit Krabbengeschmack und werfe diese auch. Nach einer nicht ganzen Stunde fängt sich wieder ein Fisch an der Fruchtkugel. Nach einem schönen Kampf gewinne ich über einem 8kg schweren Karpfen. Er ist zwar nicht sehr groß, aber er hat richtig hart gekämpft. Ich werfe wieder die Fruchtkugel und bin nach etwa zwei Stunden wieder erfolgreich. Die Fruchtkugel ist bis jetzt viel erfolgreicher, wie die Kugeln mit Fleischgeschmack. Dieses Mal war es ein schöner Karpfen mit einem Gewicht von 14kg. Bis zum Ende des Tages kommt nur noch ein Fisch, welchen ich aber verliere, also räume ich meine Angeln auf und lege mich in mein Schlafsack. Am Morgen funktioniert mein Wecker nicht, also stehe ich erst um sieben auf. Genau eine halbe Stunde nach dem Wurf kommt ein Fisch auf meine Kugel mit Krabbengeschmack. Endlich funktionieren also auch die mit Fleisch. Den Fisch bekomme ich relativ einfach auf ca. 50m vom Ufer, dann aber folgt eine scharfe Bewegung nach rechts. Mir ist es klar, dass es sich um einen Karpfen handelt und das dieser nicht klein sein wird. Nach einer halben Stunde Kampf ziehe ich ihn näher an das Ufer und es folgt ein weiterer 10-Minuten-Kampf. Die Fische kämpfen hier wirklich und mir macht es wirklich Spaß. Ja!!! Ich habe ihn. Ein langer Karpfen, welcher 98cm groß ist und 19,60kg wiegt. Es folgt große Freude und unglaubliche Zufriedenheit. Bis zum Ende des Tages verliere ich noch einen Fisch. Es war ein unglaubliches Wochenende und ich bin froh, dass ich die Möglichkeit hatte, es euch zu beschreiben. Hoffentlich komme ich noch irgendwann wieder hierher und knüpfe dann an diesen Artikel mit neuen Erfahrungen an.

Ich würde gerne noch mit Hilfe der Bilder meine Montage beschreiben und vor allem zeigen, wie ich meinen Helicopter binde, ohne welchem ich nie so weit werfen könnte, ohne die Schnur nicht zu verfitzen. Ich fotografierte detailliert, wie ich bei dem Binden vorgegangen bin und ihr habt also die Möglichkeit in den Bildern unten zu sehen, wie einfach es eigentlich ist.

Angehängte Bilder

Zděněk Řeřucha Chefredakteur Zachytame.de

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