Köhler mit Multirolle

Die Köhler zu angeln kann manchmal wirklich anstrengend sein. Man kann es sich aber durch das schleppen des Köders mit einer elektrischen Multirolle vereinfachen. Und genau über solches Angeln ist dieser Artikel.

Die Kämpfe mit dem Köhler machen richtig Spaß und sind immer voll Adrenalin. Ich fange gerne auf Spinnruten bis 200g, aber manchmal tut mir während der Suche schon alles weh, denn schnelles aufrollen und wieder frei lassen ist keine einfache Sache. Ich komme mir vor, wie ein professioneller Sportler, welcher Ausdauer bekommt, um den Fisch dann zu ziehen und erst dort müde zu werden.

Wenn ich schon wirklich fertig bin, nehme ich die Rute mit einer elektrischen Multirolle und finde dabei gleich mehrere Vorteile. Es werden euch ganz sicher die Arme nicht wehtun und ihr könnt dank den schwereren Ködern auch in größere Tiefen kommen. Eine negative Sache sehe ich darin, dass es sich nicht um einen Kampf mit einer Spinnrute handelt, sondern um einen 1000g Stab, mit welchem die Köhler ordentlich was machen können.

Die Köhler habe ich immer gerne in der Nähe von Aquakulturen gefangen. Mit der Zeit bin ich aber darauf gekommen, dass man einen wirklich großen und kapitalen Köhler hier nur sehr schwer fangen könnte. Es handelt sich nämlich schon um ältere Fische, welche ein bisschen Verstand haben und es ist viel wahrscheinlicher, dass diese irgendwo um den Schelf am Meer schwimmen werden, als in solchen Buchten, auch wenn dort die Aquakulturen sind. Ich sage nicht, dass an solchen Stellen ein großer Köhler nicht sein könnte, aber ich persönlich habe die großen Exemplare erst weiter auf dem Meer hinter dem Schelf gefangen, wo es Tiefen von bis zu 300m gibt.

Die Suche in diesen Stellen ist nichts Einfaches. Der Köhler migriert relativ schnell und wenn euch ein großer Fisch um 1m anbeißt, werdet ihr bestimmt eine viertel Stunde Spaß sicher haben und meistens kommt es auch dazu, dass der zweite Versuch dann nicht mehr erfolgreich ist. Ich habe auf dem Schelf gefangen, wo sich die Köhler sehr oft in verschiedenen Kreisen gedreht haben und manchmal an Stellen angehalten haben, welche ich dann in mein GPS eingetragen habe. Ich konnte nie schätzen, zu welcher Zeit und wohin sie weiterschwimmen werden. Später aber bin ich oft an die Fische dank diesen Waypoints gestoßen. Wenn ihr diesen Teil schafft, geht es nur noch um die Geschicklichkeit des Anglers.

Meine erste gekennzeichnete Stelle, an welche ich immer gefahren bin, hatte eine Tiefe von mehr als 250m. An der Multirolle habe ich 300m Schnur und ich ließ den Pilker oder Ripper auf 200m sinken. Falls ich einen Gummiköder geschleppt habe, habe ich ein bisschen schneller aufgerollt, als wenn ich es vom Ufer mit einer normaler Spinnrute auf Pollacks probieren würde. Wenn ich einen Pilker geschleppt habe, habe ich die Multirolle auf das maximum hochgeschalten und es waren wirklich ordentliche Schläge, wenn einer angebissen hat. Noch bevor ich die Multirolle einschalte, stelle ich die Bremse ein. Ich mag es mehr, wenn sie ein bisschen härter ist, so dass ich den Fisch auch sicher fangen kann. Gleichzeitig habe ich sie aber so frei, dass sie nicht abreißen kann, wenn sich ein Köhler fängt und versucht, zu fliehen. Nach dem Herunterlassen des Köders schalte ich die Multirolle ein, halte die Rute in der Hand und warte konzentriert.

Der biss ist sehr rasant…Wenn ihr in der Regel die Rute nicht wirklich festhaltet, kann sie euch sogar aus der Hand fallen. Ich spreche aus eigener Erfahrung, denn als ich das erste Mal mit dieser Technik geangelt habe, ist es mir nämlich passiert. Der Fisch war weg und ich habe nur gestaunt, wie stark und schnell das alles ging. Mein größter Köhler, welchen ich so gefangen habe, hatte genau 120cm. Ich habe ihn auf einen großen Gummiripper gefangen und paradox an der Stelle, wo ich bisher nur Köhler um die 70cm hatte. Kleineren Köhler habe ich auf Pilker geangelt und so habe ich mich entschieden, auch den großen Gummiköder zu versuchen. Ich rollte ihn von 200m auf und als lange nichts kam, habe ich die Geschwindigkeit dann auf 50m unter dem Boot ein bisschen gesteigert. In 30m kam plötzlich ein Anbiss und es folgte sofort eine Flucht 80m nach unten und ein großer Kampf voll Adrenalin. Den Großteil von diesen großen Köhlern habe ich an den Kanten des Schelfs gefangen, welche in große Tiefen gingen. Im Vergleich zu den Stellen in der Nähe der Aquakulturen führt, zumindest was die großen Köhler anbetrifft, das offene Meer und große Tiefen. In der Nähe der Aquakulturen hat man aber mehr regelmäßig einen Fisch und ihr verbringt nicht so viel Zeit mit der Suche nach den Köhlern. Die Größe der Fische bei den Aquakulturen kann man aber nicht mit den Fischen am Schelf vergleichen.

Dieser Artikel ist von einer unbenannten Gegend inspiriert. In jedem Teil von Norwegen und in jeder Gegend kann es anders sein. Ich glaube aber, dass ihr an ähnliche Erfahrung stoßen könnt, so wie ich und dass euch dieser Artikel vielleicht dazu hilft, an Köhler zu kommen, welche über einen Meter habe werden und ihr so ein wirklich kapitales Torpedo fängt.

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Zděněk Řeřucha Chefredakteur Zachytame.de

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