Karpfen – ein immer noch nicht gelesenes Buch

Einige interessante Fakten über den Karpfen, welcher jede kennen sollte. Manchmal ist es einfach gut, sich den Horizont ein bisschen zu erweitern. Von wo kam eigentlich der Karpfen zu uns? Wie wird er in der Welt wahrgenommen? Was sind seine Vor-, und Nachteile? Warum machen manchmal die Karpfenzüchter an gewissen Revieren einen Fehler, wenn sie versuchen, den Plan zu erfüllen? Über all dies werden wir heute sprechen.

Vielleicht klingt es ein bisschen übertrieben, aber ein bisschen übertrieben können wir sagen, dass je mehr über die Karpfen geschrieben wurde, umso weniger wissen wir über das wirkliche Angeln von ihnen. Dazu gibt es auch immer mehr Erkenntnisse, welche die bisherigen fast komplett ausschließen. Diskussionen über die Gewohnheiten und Ungewohnheiten, Launen und Interesse der Karpfen am Futter. Jeden Moment kommt aber eine neue oder komplett andere Information. Wie soll man sich in dieser Mischung auskennen? Wir müssen aber damit rechnen, dass wir einfach nie richtig in die Karpfen sehen werden und auch deren Launen und Verhalten nicht perfekt vorhersagen. Trotzdem ist es interessant, sich einige Fakten und Mythen über diesen beliebten Fisch zu erwähnen.

Karpfen sind ursprünglich nicht unsere Fische

Dass der Karpfen von "irgendwo aus dem Osten" kommt, dass weiß wahrscheinlich jeder, welcher in der Schule oder an einer Anglerschulung aufgepasst hat. Seine Wurzeln kommen wohl aus dem Schwarzen Meer, Aralsee oder Kaspisee. Es gibt mehrere Theorien, welche sich gegenseitig ausschließen. Von hier sollten sie sich angeblich in die sibirischen und chinesischen Füße Richtung Westen und in das Flussbecken der Donau vermehrt haben. Von hier sollte die wilde Art kommen, welche als Flusskarpfen bezeichnet wird. Weitere Erweiterungen machte dann der Mensch. Zum Beispiel nach Großbritannien sind die Karpfen erst im fünfzehnten Jahrhundert gekommen. Nachdem die Karpfen auch im Südosten der Vereinigten Staaten am Ende des neunzehnten Jahrhunderts (vor allem dank den Bitten der Immigranten) aufgetaucht sind, passierten Sachen an der Grenze mit einer ökologischen Katastrophe und Störung des natürlichen Gleichgewichts, deswegen hat man schnell angefangen, an einer Verbesserung zu arbeiten.

In Australien hat der Karpfen keinen guten Ruf

Auch in Europa war der Karpfen nicht überall willkommen, zum Beispiel in England oder im Nordwesten von Europa ist gilt er bis heute für einen eher minderwertigen Fisch ohne großem Wert und mit kleiner Fleischqualität. Die größte Katastrophe war aber der Versuch, Karpfen in Australien zu züchten. Auch hier war es das Werk von europäischen Immigranten, welche aber die Anpassungsfähigkeit ihres beliebten Fisches unterschätzt haben. Die einheimischen sahen nämlich den Karpfen nicht als Delikatesse und so konnten sich die Karpfen unkontrolliert vermehren, was dank den idealen Bedingungen hier wunderbar ging. Karpfen können nämlich in guter Kondition mehr als eine Million Eier produzieren. Weniger produktive Arten haben also praktisch keine Chance. An einigen Stellen (zum Beispiel dem Flusssystem Murrasy-Darling)kam sogar dazu, dass nach einer gewissen Zeit der unkontrollierte Wachstum der Population bis zu 90% der ganzen Biomasse der Fische war! In solchen Mengen haben die Karpfen natürlich nicht mehr ihre typische "Teich-Figur". Es handelt sich eher um dünne, ständig hungrige Fische, welche sich zur Konsumierung wirklich nicht sehr eignen. Also wurden die Australier härter und fingen an, die Menge der Karpfen für jeden Preis zu eliminieren. Rund um das Wasser kann man Plakate und Bekanntmachungen sehen, welche sagen, dass man den Karpfen angeln kann, ihn aber nicht mehr in das Wasser lassen sollte, sondern ihn ganz einfach entsorgen sollten. Sogar den Personen, welche dies nicht befolgen und den Karpfen wieder frei lassen, droht eine große Strafe (falls sich nichts geändert hat, ist es um die eintausend australische Dollar, also etwa siebenhundert Euro!)

Es war keine Insel, sondern ein großer, 150-jähriger Karpfen

Ich weiß nicht mehr, ob man im Original diese Erzählung dem legendärem Baron Münchhausen zutraut, jedoch in der Realität werden die Karpfen auch so bei genügend Nahrung 40 Jahre alt (oft werden sie auch älter) und es ist wirklich ein ordentliches "Stück" Fisch. Große gefangene Karpfen, welche die 30 kg Grenze überschreiten, lassen heute schon die spezialisierten Karpfenangler ruhig und wo wohl diese magische Grenze stehen bleibt, dass weis wohl auch der Heilige Peter nicht…

Wie ist es überhaupt möglich, dass dieser Fisch solche Proportionen und Gewichte erreichen kann? Als Erklärung kann man sagen, dass die Karpfen eigentlich ihren Magen nicht geteilt haben und so dient also der ganze Verdauungstrakt der schrittweisen Verarbeitung der Nahrung. Falls er also ideale Bedingungen hat und auch nicht richtig in den "Winterschlaf" geht, sich einfach nur vollfrisst, kann er unglaubliche Größen erreichen.

Karpfen kann man auch an sehr ungewöhnlichen Stellen fangen

Dank der intensiven Vermehrung finden wir Karpfen manchmal auch dort, wo wie es nicht erwarten würden. Dass wir sie überall von Dörfern bis zu den größten Talsperren und von Bächen bis zu den größten Flüssen finden können, dass überrascht kaum jemanden. Manchmal sind Karpfen aber auch an relativ ungeeigneten Stellen, zum Beispiel an Bächen unter Bergen, welche für den Karpfen nicht ausreichend sind und er nimmt so durch seine intensive Suche nach Nahrung diese auch den anderen Lebewesen weg, hauptsächlich den Unterarten. Hier sollten vor allem die Menschen nachdenken, welche den Plan erfüllen wollen, um Geld nicht zu verlieren. Diese schreiben zwar verschiedene Fische auf das Papier, nach der "Abrede" mit dem Lieferanten aber endet es sowieso nur bei dem traditionellen Karpfen. Ja, der Karpfen ist ein gewisses Symbol der tschechischen Angelei, aber man sollte dabei ein bisschen nachdenken. Und wohin auch manchmal die Karpfen durch einen Versuch um "eine gute Tat" kommen können? Ich spreche über die Weihnachtskarpfen, welche die Leute leben kaufen und diese mit dem Gefühl, dem Fisch Leben geschenkt zu haben, freilassen. Nicht in jedes Revier und in jedes Waser gehört aber so ein Karpfen, da könnte man aber sehr lange reden…

Karpfen auf künstliche Fliege fangen? Schon lange keine Rarität mehr.

Ich muss auch die immer öfteren Erfolge erwähnen, welche mit Ausrüstung zum Fliegenangeln gefangen wurden (und das auch in wirklich schönen Größen). Es handelt sich nicht mehr um zufällige Fische. Viele Angler haben einfach gelernt, mit den künstlichen Fliegen Karpfen zu fangen und was den Spaß beim Kampf betrifft handelt es sich wirklich um einen kräftigen Gegner. Der besten Köder sind größere Nymphen und manchmal in nicht so tiefen Stellen auch nasse Fliege, an stillem Wasser dann Luren, Nachmachungen von Blutsaugern oder Schwimmbrot, welches an der Oberfläche oder kurz unter ihr den Karpfen geboten werden. Die Karpfen haben also weitere Anwendung gefunden, daran ist sicher kein Zweifel!

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Zděněk Řeřucha Chefredakteur Zachytame.de

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