Hasvag in Norwegen – Lokalität der kapitalen Fische

Ein Artikel, in welchem ihr Informationen zum Angeln in Hasvag und Umgebung Flatanger findet. In dem Artikel sind erfolgreiche Stellen zum Angeln und auch unsere Erlebnisse aus dem Camp erwähnt.

Wegen den Fischen in Norwegen habe ich schon wirklich viel gereist, ich habe mehrere Lokalitäten und verschiedene Jahreszeiten ausprobiert. Ich versuchte auch verschiedene Techniken des Angelns in Norwegen und ich muss sagen, dass ich überall einfach bezaubert war. In dieser Richtung ist Norwegen sicher einzigartig und nur wenige Länder können in einem Angler so eine Sehnsucht und Verlangen auslösen, zurückzukommen. Ein Gebiet ist mir aber mehr ans Herz gewachsen, als alle anderen. Es ist das Gebiet Flatanger, über welches ich mich mit euch heute teilen möchte.

Transport

Ich mag nicht sehr zu lange reisen und gleichzeitig mag ich auch nicht die Problematik, welche mit dem Flugzeug verbunden ist. Wenn ich irgendwo hin mit dem Flugzeug transportieren sollte, hätte ich deutlich meine Angel-Arsenal verengen zu müssen, was ich ganz einfach nicht tun kann, weil ich gerne für jede Situation bereit bin und wenn ich auf irgendwas Mangels an Angelausrüstung nicht reagieren könnte, würde ich mich nur aufregen und meine gute Laune wäre weg. Vielleicht wird auch eine Rolle in der Tatsache spielen, dass ich das Fliegen nicht sehr mag und deswegen ist für mich die einzige richtige Lösung das Auto. Nun aber komme ich zum zweiten Problem, das Auto macht mir natürlich nichts mehr aus, aber ich will nicht 4000 km, vier Tage auf einmal fahren. Es ist einfach eine endlose Sache, welche euch wie von innen aussaugt, und ihr werdet es noch zwei Tage nach der Ankunft merken. Die einzige vernünftige Wahl war daher für mich ein Revier zu finden, welches maximal zwei Tage entfernt sein würde, also etwa 2200 Kilometer. Ich besuchte die Gegenden Aure, Smolu, Hitra, Froyo, Bessaker, Viknu und Flatanger genauer gesagt Hasvag und Seter. Alle diese haben zweifellos etwas in sich und das Angeln ist es wirklich wert. Was mich aber am meisten verzauberte, war das Gebiet Flatanger (Hasvag, Seter).

Warum ausgerechnet dieses Gebiet?

Es ist in einer Entfernung von ca. 2150 Kilometer mit dem Auto, was man also ohne Probleme in zwei Tagen mit der Fähre aus Rostock bis Trelleborg absolvieren kann und es ist ein Gebiet, welches uns die Möglichkeit bietet, alle Fischarten, welche in Norwegen leben, zu angeln. Es gibt natürlich mehr Gründe. Ich war nie ein Mensch, welcher große Mengen von Fischen angeln wollte, ich habe mich immer einige Tage auf einen Zielfisch fokussiert und sobald ich meine Aufgabe erfüllt habe, bin ich zu einer anderen Art übergegangen. Falls ihr nämlich einen kapitalen Fisch einer bestimmten Fischart fangen wollt, müsst ihr alles diesem unterordnen und sich wirklich komplett nur auf diesen einen fokussieren. Es sind natürlich auch Fälle, wenn sich zum Beispiel ein 30 kg schwerer Leng auf ein Stück Filet in einer 80m Tiefe fängt, aber das ist einfach nur Zufall. Um es alles zusammenfassen, in diesem einen Gebiet habe ich zusammen mit meiner Besatzung einen kapitalen Leng zu fangen, welcher eine Länge von 176 cm und ein Gewicht von etwa 30 kg hatte. Wir haben auch viele andere gefangen, unter anderem zum Beispiel einen Lumb mit 94 cm Länge und 11,5 kg Gewicht, einen Hechtdorsch mit einer Länge von 112 cm und Gewicht von 14 kg, einen Köhler mit einer Länge von 120 cm und Gewicht von 18 kg, einen Dorsch mit einer Länge von 123 cm und einem Gewicht von 20 kg, einen Pollack mit einer Länge von 98 cm, einen Heilbutt mit einer Länge von 139 cm, einen Rotbarsch mit einer Länge von 60 cm und sogar einen Seewolf und Seeteufel, diese aber in relativ kleinen Größen. Viele Fische, welche U-Boote nenne, sind mir hier auch weggeschwommen, runtergefallen oder haben meine Ausrüstung kaputt gemacht, als ich versucht habe, sie während ihrer Flucht zu stoppen. Einmal ist es mit sogar mit einer 1000 g Rute und einer 51 kg Schnur passiert. Wir sind mehr als fünf Stunden hinter dem Fisch hergefahren, dann ist er runtergefallen. Größere Enttäuschung habe ich wohl noch nie erlebt, aber auch das gehört zum Angeln und auch deswegen ist es ein so schönes Hobby. Dies sind natürlich nicht die Ergebnisse einer Expedition, aber mit dem Vergleich zu anderen Lokalitäten, wo ich auch schon mehrmals war, führt bei mir die oben aufgeführte total. Es liegt auch vor allem daran, dass hier ein sehr bergiger Boden ist, wir finden hier große Tiefen, mittlere Tiefe, aber auch Unterwasserberge, viele Kanten und gleichzeitig auch einige interessanten Inseln, an welchen sich die Fische natürlich aufhalten. Vor allem aber können wir hier aber auch einen Schelf finden, auf welchen wir bei gutem Wetter fahre können, und glaubt mir, dass ihr dann das Gefühl haben werden, dass sich hier auch richtige Fischmonster fangen können. Der Schelf befindet sich schon auf hoher See hinter allen Inseln, an vielen Stellen fällt die Tiefe gleich hinter den Inseln bis auf 300m, hier fällt sie hinter den Inseln auf 200, 300, 400 m und wenn ihr etwa 2 km auf das offene Meer herausfahrt, findet ihr die Unterwasserberge, wo auf einmal die Tiefe auf 20, 30 oder 50m steigt. Das sind stellen, über welche die Fische logisch schwimmen müssen. Stellen, wo sich kleinere Fische aufhalten und aus den Tiefen große Raubfische herschwimmen, dass sind Stellen, wo ihr wirklich alles in verschiedensten Größen fangen könnt. Diese Stelle ist dazu nur 15min mit dem Boot vom Ufer entfernt und wenn das Wetter also gut war, mussten wir gar nicht überlegen und fuhren gleich zum Schelf und den Unterwasserbergen, wo es sich wirklich lohnt. Wenn man hierherkommt, möchte man gar nicht daran glauben, dass hier wirklich so etwas ist. Überall drum herum ist nichts, man kann nur das Meer sehen und wenn ihr euch umdreht, dann seht ihr nur die entfernten Inseln und dann ist hier auf einmal so ein Bank mit 30m Tiefe. Es ist einfach unglaublich und deswegen ist es so außergewöhnlich.

Von Anfang an haben wir hier direkt an den Unterwasserbergen alle Arten von Fischen geangelt. Viele Dorsche bis 80cm und manchmal kam auch wirklich ein großer Schlag in die Rute, man konnte die Angelrolle hören und es fing ein großer Kampf mit einem großen Köhler, Pollack, Dorsch oder Heilbutt an. Dann ließen wir uns einfach auf dem Wasser treiben und haben auch an den Kanten dieses Berges geangelt, wo die Wahrscheinlichkeit von großen Köhlern, aber auch anderen Fischarten, zum Beispiel Seehechte sehr hoch war. Wir haben nicht einmal den Motor gestartet und haben uns bis zur Kante des Unterwasserberges auf eine Tiefe von 180 m treiben, wo wir gleiche unsere Montagen mit einem ganzen Köhler oder Makrele als Köder ins Wasser gelassen haben und versuchten, einen großen Leng zu fangen. Für mich einfach eine super Sache, wo man mit allen verschiedenen Arten angeln kann und gleichzeitig auch eine Möglichkeit hat, alle Fischarten zu fangen. Das Gefühl, das auf einmal eine Aktion kommen kann und dann ein unaufhaltsamer Zug losfährt, welchen ihr nicht aufhalten könnt, ist unbeschreibbar.

Wenn wir uns an Heilbutte fokussieren wollten, haben wir kleinere Köhler gefangen, danach sind wir zu einem der Tiefseeberge auf dem Schelf gefahren, haben auf den Karabiner unsere vorher vorbereitete Montage mit Bleistücken und einem großen Haken gehängt. Dann haben wir mit der Rückflosse einen kleinen Köhler als Köder an den Haken gehängt und haben die Montage zum Boden sinken lassen. Es handelte sich wirklich um etwas Entspannendes, wo ihr dem Körper kurz frei geben braucht. Entspannend war es aber nur bis zu dem Zeitpunkt, als sich die Rute beugte und oft auch die Angelrolle alle war. Mit einer 200g Rute für das Spinnangeln war es immer ein schöner Kampf voller Adrenalin. Einige Heilbutte bis 30kg haben wir herausgezogen, einige größeren waren aber stärker und wir sind dann ohne Kraft und traurig wieder nach Hause gefahren. Manchmal hat sich auch auf Köhler oder Filets auf dem Haken auch ein Seewolf oder Seeteufel gefangen, was nicht gerade sehr kämpferische und sportliche Fische sind, aber man freut sich über sie trotzdem, denn sie werden hier nicht regelmäßig gefangen.

Große Dorsche haben wir immer hinter einem der Tiefseeberge gefangen, ca. 45 – 50 m Tiefe und das entweder mit dem klassischen Angeln mit Pilkern oder Schleppen. Wenn wir dann auf eine Tiefe von 60-100m gekommen sind, haben wir aktiv den Pilker oder Gummi-Köder geschleppt, dauernd hoch und wieder runter zum Boden, in einem relativ hohem Tempo bis ein kompromissloser Schlag von einem großen Köhler gekommen ist und durch einen schönen Kampf gefolgt war. Diese Fische haben mich wortwörtlich verzaubert, es sind unermüdliche Kämpfer, welche ich in meiner Rangliste ganz oben haben.

Große Pollacks haben wir immer in den kleinsten Tiefen der Tiefseebergen gesucht und diese dann mit Stippangeln und auf kleinere Gummi-Köder gefangen. Manchmal hat jemand an dem Karabiner einen größeren Gummi gelassen, denn er war faul ihn während der Fahrt zu tauschen. Dies hat er natürlich dann bereut. Wenn wir auf große Pollacks gestoßen sind, muss ich wirklich sagen, dass es sehr schlaue Fische sind, welche euch oft an dem Gummiköder ziehen, ihn bis zum Boot verfolgen und dann sieht man nur, wie sie wie ein Blitz wieder in der Tiefe verschwinden. Deswegen fahre ich, wenn ich Pollacks fange, immer in die kleinste Tiefe des Schelfs oder zu Inseln und Ufern und verwende kleinere Gummis mit sehr guten und ausreichend festen Jig-Köpfen. Ich kann mich noch erinnern, wie uns das erste Mal in einer Tiefe von 28 m ein Pollack überrascht hat, welcher 90 cm groß war. Niemand von uns hat erwartet, dass auch dieser Fisch, welcher sich sonst sehr gerne in kleinen Tiefen oder am Ufer aufhält, gerade hier sein würde. Dies zeigt uns erneut, dass hier wirklich so gute Bedingungen herrschen, dass es eine Interessante Umgebung für viele Fischarten ist und das auch für Pollacks.

Über den Schelf und die Tiefseeberge wurde hier schon viel gesagt und deswegen ist jetzt das Angeln vor den Inseln und im Fjord dran. Nicht immer ist aber das Wetter gut und nicht immer könnt ihr auf das offene Meer herausfahren. Positiv ist es aber, dass ihr hier fast bei jedem Wetter angeln gehen könnt, denn die Inseln schützen vor den Wellen und den Wind hervorragend. Eventuell kann man sich auch im Fjord verstecken, wo man auch sehr gute Möglichkeiten für das Angeln hat und wo der Schutz vor den Witterungsbedingungen am größten ist. In der Nähe der Inseln könnt ihr schöne Pollacks oder Dorsche mit Gummiködern fangen. In dem Fjord könnt ihr auch in größeren Tiefen versuchen, einen großen Leng oder Rotbarsch zu fangen. In der Umgebung kann man dazu auch noch ein paar Lachs-Brütereien finden, wo regelmäßig das Füttern mit Körnern erfolgt, welche in die Tiefe fallen und schon von den Köhlern erwartet werden. In der Nähe dieser Brütereien halten sich diese Fische fast immer auf und man kann hier also immer Spaß haben. Oft kann man hier auch Köhler um den einen Meter Länge fangen und oft kommen die Fischer in den Hafen und haben volle Kisten mit diesen schönen Fischen. Ihr werdet euch wundern, aber mit der Zeit werden euch vielleicht diese Köhler keinen Spaß mehr machen und dann wird es Zeit, am Ufer und den Inseln die Pollacks zu probieren. Diese fängt man meistens in den Größen von 50-70 cm. Wenn ihr aber geduldig seid, dann kommt sicher auch eine Aktion mit einem über 80 cm großem Pollack, welchen es gar nicht leicht ist zu halten, bevor er in seinen beliebten Algen verschwindet. Einmal ging ich hier Pollacks mit einer sanften 60 g Rute fangen und so wie es meistens ist, hat grade einer angebissen der 94 cm hatte. Mit diesem habe ich auf 15 m Tiefe am Ufer gute 20 min gekämpft. Ich habe dann doch gewonnen und das Erlebnis hat sich wirklich gelohnt. An den sandigen Stränden im Fjord habe ich versucht, auch Heilbutte zu fangen. Es geht manchmal wirklich um Ausdauer, zehn oder fünfzehn Drifte ohne Erfolg auszuhalten. Manchmal müsst ihr es so auch mehrere Tage versuchen und dann kommt es auf einmal. Kompromissloser Anbiss und eine wunderschöne Fahr über die Bremse. Glaubt mit, dass ein Kampf mit dem Heilbutt euch das ganze Warten vergessen lässt. Ich erinnere mich, dass einmal der Wind 12m/s war und wir haben uns entschieden, uns im Fjord zu verstecken und fuhren auf eine 200 m Tiefe. Die Jungs haben schöne Rotbarschen gefangen und ich wollte die Aufmerksamkeit der Lengen probieren. Die ganze Zeit habe ich gehört, dass jetzt ein zu großer Drift ist und dass es nichts sein wird und ich es lieber lassen soll. Beim dritten Drift habe ich aber das wunderschöne Zucken gespürt, was für diese Fische so typisch ist. Nach 15s war aber Schluss und dann habe ich mir gesagt, dass es jetzt wahrscheinlich doch nicht gehen wird, dann aber spürte ich hohen Druck also habe ich gezogen. 15s dachte ich, dass ich mich irgendwo am Boden aufgehängt habe, worauf sich aber die Spitze meiner Rute bewegte und ein großer Kampf begann. Nach einigen zehn Minuten habe ich einen Leng mit einer Länge von 162 cm und einem Gewicht von 19 kg herausgezogen. Über diesem Fisch aus dem Fjord habe ich mich wirklich gefreut, aber noch besser war es, dass ich den Jungs zeigte, dass es doch geht.

Die Erlebnisse aus dieser Lokalität sind wirklich viele, aber in dem heutigen Artikel würde ich jetzt mein Erzählen schon beenden. Ich würde nur am Schluss sagen, dass ich ungerne etwas lobe, wenn ich wirklich nicht allein davon überzeugt bin. In diesem Fall muss ich aber sagen, dass es sich meiner Meinung nach um die beste Gegend für sportliches Angeln in Mittelnorwegen handelt und auch um eine der Top-Lokalitäten in Norwegen allgemein. Ich glaube, dass wenn ihr herkommt, ihr auch so erfolgreich sein werdet und auch gerne wieder hierher und allgemein nach Norwegen wiederkommt. Ich wünsche euch viele erfolgreiche Expeditionen und kapitale Fische, ich werde mich auf euch in einem nächsten, ein bisschen konkreter fokussiertem Artikel, freuen.

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Zděněk Řeřucha Chefredakteur Zachytame.de

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