Erlebnisse mit Karpfen auf dem Fluss Po

Ein Artikel in Form von meinen Notizen vom Angeln auf dem Flussdelta vom Po. Ich hatte zwar keine riesigen Fische, aber es war wirklich viel Spaß.

Herzlich Willkommen an alle Angler und vor allem die, welche sich dem Karpfenangeln widmen. In diesem Artikel würde ich euch gerne sagen, wie mein Ausflug zu dem imposanten Fluss Po aussah. Bei uns in Tschechien verbringe ich meistens die Zeit an Flüssen und deswegen dachte ich, eine neue Herausforderung zu probieren, nämlich den Fluss Po, über welchen bekannt ist, dass er wunderschöne Fisch versteckt, es aber nicht einfach ist, sie zu fangen.

Als erstes habe ich meine Freunde angesprochen, mit welchen ich zu den Expeditionen in Tschechien fahre. Diese waren wirklich begeistert und würden gerne das Angeln in Italien mit mir versuchen. Leider waren diese auf Arbeit aber zu beschäftigt und deswegen konnten sie nicht mitfahren. Wenn ich mich aber für etwas entschieden habe, dann möchte ich es auch einhalten. Nach Italien zu meinen Freunden mit Schuppen fahre ich allein!

Meine Abfahrt habe ich kurz vor Ende Juli geplant und das aus diesem Grund, dass zu dieser Zeit der Karpfen im Po geschützt ist und man darf ihn nicht mit Ködern wie Boilies, Mais oder Pellets fangen. Ich habe angefangen, Informationen von meinen Bekannten zu sammeln. Als ich damit fertig war bekam ich aber Panik, dass ich schnell die Sache mit den Boilies klären muss. Den ganzen Monat habe ich auf meinen eigenen Kugeln gearbeitet und habe am Ende mehr als einhundert Kilogramm Boilies gemacht, welche ich in Plan hatte, mit zum Po zu nehmen. Eine Liste an Sachen, welche ich mitnehmen möchte, habe ich dauernd bei sich getragen, um auch wirklich alles zu besorgen. Schließlich waren alle Punkte auf der Liste abgehackt und ich war völlig auf die Abfahrt bereit.

Endlich kam der Tag der Abfahrt und ich habe langsam alle Sachen in das Auto getan, Lebensmittel gekauft, sich mit Freunden verabschiedet, welche mich noch mehr motiviert haben, als sie mich als irre bezeichnet haben, dass in noch größere Hitze Richtung Italien zu fahre, um Karpfen zu angeln. Schließlich fuhr ich erst abends los, so dass ich dann den ganzen Tag habe, um die richtige Stelle zu finden. Ich hatte alles perfekt geplant, denn der Tag meiner Ankunft war auch der letzte Tag, an welchem der Karpfen geschützt war.

Der Weg ging sehr gut voran und ich kam im Flussdelta vom Po ohne jeglicher Komplikationen an. Ins Flussdelta bin ich deswegen gefahren, da hier gleiche Regeln wie auf dem Meer gelten, das heißt, man kann auf fünf Ruten gleichzeitig angeln. Man kann hier auch sehr schlecht ans Wasser kommen und Stellen, an welchen man angeln könnte, gibt es auch nicht viele. Genau das steht mir aber denn umso besser ist es meistens. Endlich war ich in der Stadt Porto Viro und ich habe den Blick auf den Fluss genossen. Ich habe mich nicht über die Worte meines Freundes gewundert, welcher sagte, dass wenn ich einen großen Karpfen fangen will, ich auf dem Hauptstrom angeln muss. Hier kann einer wirklich nicht wissen, was sich hier versteckt. Ich habe mich wieder ins Auto gesetzt und bin mit einer Karte die Stellen abgefahren, welche ich mir zu Hause ausgesucht habe. Einige Stellen habe ich mir dann gemerkt und sobald es acht Uhr am Morgen war, fuhr ich zurück, um eine Angelerlaubnis zu kaufen. Ich kam in eins der örtlichen Geschäfte, welches leider nicht mehr funktionierte und wurde zur Post geschickt, welche aber erst um neun aufmacht. Ich tippte also die Adresse der Post in mein GPS ein und fuhr los. Ich hatte viel Zeit, also bin ich schön in Ruhe gefahren. Dazu hat mich noch die Polizei angehalten und ich habe bemerkt, dass ich das Original meines Personalausweises zu Hause liegen gelassen habe und nur eine Kopie mithatte, welche ich wegen der Erlaubnis brauche. Na super, ein großes Problem. Nach dem ich mit Füßen und Händen den Polizisten endlich meine Situation erklärte, ließen sie mich weiterfahren. Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Als ich bei der Post angekommen bin, wurde mir gesagt, dass ich erst zum Stadtamt fahren muss und dann erst zur Post kommen kann, so wie es bei uns auch ist. Mein weiterer Weg ging also zum Amt, wo mich eine weitere schlechte Überraschung erwartet hat. Ich habe erfahren, dass das Amt erst Nachmittag aufmacht und zu dieser Zeit aber die Post schließt, Einfach Italien. Ich überlegte, wie ich diese unangenehme Situation lösen könnte, und hatte die Idee, in eine kleinere Stadt zur Post zu fahren, wo es vielleicht auch ohne dem vorherigen Besuch beim Amt möglich sein würde. Ich fing an, die junge Dame am Schalter anzulächeln und ihre Kleidung zu loben. Diese hat mir in zehn Minuten alles Nötige geklärt und nachdem ich bezahlt habe hielt ich endlich das Erlaubnis in meinen Händen. Zum Schluss war es dann doch so einfach. Ich hatte noch viel Zeit, praktisch noch den ganzen Nachmittag, da ich, wie schon erwähnt, heute noch nicht angeln konnte. Ich habe mich entschieden, Wasser zu kaufen, aber habe nicht erwartet, dass mir auch so eine banale Sache so viele Komplikationen bringen könnte. Als ich zur Tankstelle gekommen bin, wurde mir gesagt, dass sie leider kein Trinkwasser mehr haben. Ich ging also in einen der lokalen Bars, wo ich für ein bisschen Geld und zwei Pilsner Bier ausreichend Wasser bekam. Endlich konnte ich zum Wasser fahren und langsam fing auch mein Schlafdefizit an, sich an mit zu unterschreiben.

Ich fuhr wieder an den Abschnitt des Flusses, wo ich gerne fangen würde und nach guten Stellen suchen würde. Schließlich fuhr ich an beiden Seiten bis zu den Lagunen am Meer. Dann kehrte ich zurück an die Stelle, welche mir wirklich sehr gefangen hat. Gegenüber dieser Stelle war eine schöne Insel. Auf dem Rückweg schaue ich, dass einige Stellen, welche ich als Backup haben wollte, schon besetzt sind. Ich hoffe nur, dass meine Stelle noch frei sein wird. Und es ist. Ein Glück, denn heute habe ich wirklich keine Geduld mehr. Diese Stelle hat mir auch aus dem Grund gefallen, dass man hier sicher ist, auch wenn das Wasser um drei Meter steigen würde. Das ist hier übrigens keine unmögliche Sache. Ich habe angefangen, mein kleines Camp zu bauen und habe eine geeignete Stelle gesucht, wo ich ein bisschen vor den starken Sonnenstrahlen geschützt wäre. Die Wettervorhersage wäre nämlich ideal, um sich zu sonnen. Bis ich alles fertig hatte war schon Abend und ich wollte mir ähnlich wie Mr. Bean Streichhölzer zwischen die Augen stecken, um nicht einzuschlafen. Auch trotz der großen Müdigkeit fuhr ich mit dem Boot auf den Fluss, um den Boden ein bisschen ins Visier zu nehmen und eine gute Stelle für morgen zu finden. Auf dem Boot fuhr ich fast bis zum Sonnenuntergang. Einige Stelle habe ich gefunden, also nahm ich zwei fünf Kilo Säcke mit Boilies und fütterte ein bisschen. Schließlich legte ich mich hin, wie wenn in mich jemand geschossen hätte und schlief bis zum Morgen.

Als ich früh aufgewacht bin, startete meine Arbeit. Ich habe schnell die Routen und Ständer ausgepackt, fing an, alles zu binden und zusammenzusetzen. Der Fluss ist relativ ruhig und deswegen nehme ich zwei 50g Bleistückchen und ein kombiniertes Vorfach aus Fluorcarbon und geflochtene Schnur auf 35Ib, einen Haken Fox Long shank Nummer fünf, meine beliebte Wahl und endlich ein Boilie mit dem Durchmesser von 24 mm. Auf jede der Ruten habe ich ein anderes Boilie genommen, um zu sehen, was am besten funktionieren wird. Die Temperatur erreichte 40 Grad und das Wasser hatte 26. Also nicht sehr ideal, um Karpfen zu fangen. Am ersten Tag passiert nichts und ich versuche meinen Körper im Fluss ein bisschen abzukühlen, welcher fast genauso warm war, wie meine Badewanne zu Hause. Um nicht mehrere Kilometer weiter zu enden, habe ich ein Seil von einem Baum gespannt und mich an diesem festgehalten. Es scheint zwar nicht so, aber es reicht ein falscher Schritt und ich würde nicht mehr zurück an die Stelle schwimmen können. Die schlägt 21 Uhr und um mich herum fing es an zu summen. Es waren leider nicht die Swinger bei meinen Ruten, sondern die Mücken, welche hier wirklich in unglaublichen Mengen vertreten waren und man konnte wegen diesen manchmal gar nicht sehen. Ich habe einen elektrischen Abweiser installiert und zwei Arten von Mückensprays verwendet, trotzdem war ich aber gezwungen, mich in meinen Schlafsack einzuschließen und nicht herauszukriechen. Dann hatte ich aber Glück mit meiner Mischung Supra fish. Zu meiner Überraschung war es aber kein Karpfen, sondern ein Rapfen. Am Ende habe ich mehrere von diesen gefangen, aber das ist nicht der Fisch, wegen welchem ich hierhergekommen bin.

Es folgt der nächste Tag und es ist zehn Uhr morgens. Plötzlich kommt ein erster besserer Fisch und ich ziehen einen Karpfen mit dem Gewicht von 5,5 kg hoch. Es ist kein Riese, aber er hat mir Freude gebracht. Heute ist es schon viel besser und es kommt mir so vor, dass mit jedem Karpfen auch die Größe steigt. Um sieben am Abend läutet die Rute, an welcher ich das Boilies Biosquid habe. Ich ziehe erfolgreich einen Karpfen hoch, welcher 9 kg wiegt. Leider war das der letzte Fisch an diesem gelungenen Tag, dann haben wieder die Mücken ihre Kraft gezeigt und ich ging schlafen.

Der dritte Tag war fast identisch und ich war ein bisschen traurig, dass ich die Grenze von 10 kg noch nicht überschritten haben. Die Fische kamen regelmäßig und es machte auch richtig viel Spaß, aber wo sind die großen Karpfen? Ich setzte mich also in das Boot und fuhr auf den Fluss, um zu sehen, wo sie sich verstecken könnten. Ich fuhr bis zu einer Insel und habe dort wunderschöne Karpfen gesehen, welche zwischen den Bäumen und Hindernisse schwammen. Es war aber eine Stelle, welche viel weiter war und deswegen habe ich überlegt, wie ich es am besten machen kann, um meine Montage halten zu können, denn die Strömung würde auf die ganze Länge meiner Schnur wirken. Auf so eine Entfernung würde mir auch ein 500g Blei nicht helfen. Ich habe kurz die Wasseroberfläche beobachtet und gesehen, dass die Boote erst hinter dieser Insel fahren und bekam so die Idee, meine Schnur irgendwie oberhalb des Wassers zu führen. Wie genau ich das gemacht habe würde ich lieber nicht beschreiben, da ihr sonst denken würdet, dass ich wirklich irre bin. Es ist mir also gelungen, die Schnur über dem Wasser bis zu den großen Karpfen zu führen. Kurz darauf fange ich aber einen 9,5 Kg Karpfen. Naja, ich muss weiterkämpfen. Ich bereite wieder meine Ausrüstung vor und warte auf die Fische. Es kommt aber der Abend und ich gehe mich schnell vor den Mücken verstecken. Bis 23 Uhr passiert nichts, aber dann kommt plötzlich aus meiner durchgefütterten Stelle näher zum Ufer und ich ziehe erfolgreich einen Karpfen mit 10 kg aus dem Wasser. Sobald ich ihn wieder zurück in das Wasser lasse, zieht es an der Rute an der Insel und ich gewinne mit einem 13 kg schweren Karpfen. Später kommt noch ein 14 kg schwerer, auch von der Insel. Bevor ich schlafen gehe, füttere ich in der Nähe der Insel mit Biosquid und für meine Stelle in der Nähe des Ufers verwende ich mehrere Arten an Boilies.

Am nächsten Tag hatte ich wieder viele Rapfen. Ich habe fast zehn gefangen, dafür aber nur wenige Karpfen. Dieser Zirkus dauerte bis zum Abend und ich schlief ein.

Am vorherigen Tag passierte praktisch nichts und ich hoffte also, dass ich es heute ein bisschen besser machen kann. Ich bewältigte mehrere Karpfen, von welchen der größte 12 kg gewogen hat, also auch nichts Spezielles.

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Ich probierte alles, aber konnte trotzdem keinen großen Karpfen fangen, welchen ich mir vor diesem Ausflug ein bisschen erhofft habe. Die Menge an Fischen hat mich aber ein bisschen entschädigt, ich habe mich wirklich nicht gelangweilt. Neben dem haben mich auch die Mücken und Schnecken beschäftigt. Ihr würdet nicht glauben, wie viele von diesen hier waren. Ich hatte das Gefühl, dass sie mir alles wegfressen werden.

Ein Paar Mal hat mich etwas an der Oberfläche überrascht. Ich sagte mir, dass es ein Baum ist, ich meine einen wirklichen ganzen Baum. Hier täuschen euch die Augen nicht. Es ist ein bisschen anders wie an der Elbe, wo kleine Äste schwimmen. Hier schwimmen zum Beispiel einfach 10m große Bäume.

Ich würde gerne auch eine kuriose Situation erwähnen, wo ich neben den vielen Rapfen, welche nicht ganz klein waren, auch einen Zander mit den Boilies gefangen habe. Mein Freund hatte Recht, als er mir sagte, dass ich mir wirklich nicht sicher sein kann, was ich hier fangen werde.

Während meines Aufenthaltes am Fluss Po kam auch eine Kontrolle, aber alles war in Ordnung und ohne Komplikationen. Die Kontrolleure waren zwei coole Typen, welche mir zum Abschied viel Glück beim Angeln wünschten.

In Kürze muss ich zum Ende sagen, dass ich hier zwar keinen großen Karpfen gefangen habe, trotzdem aber diese Expedition zu meinen Besten zählen kann. In 10 Tagen Angeln habe ich gesamt 42 Karpfen gefangen und nachdem ich dann auf dem Taschenrechner den Durchmesser ausgerechnet habe kam heraus, dass jeder meiner Karpfen 10,5 kg hatte. Der größte hatte 14kg. Nichts Spezielles, was die Größe anbetrifft, aber die Menge war einfach super. Die Karpfen kämpfen hier wirklich sehr gut. Oft habe ich mir gesagt, dass es ein ordentlicher Fisch sein wird, aber dann schwammen die Karpfen in die Strömung, welche ihm in die Karpfen spielten und kämpfte wirklich stark.

Ich bin für diesen Ausflug vor und freue mich schon auf den nächsten. Euch wünsche ich viel Glück und das nicht nur an dem wunderschönen, aber komplizierten Fluss Po.

Angehängte Bilder

Zděněk Řeřucha Chefredakteur Zachytame.de

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