Einen Karpfen muss man manchmal aufspüren

Wer Karpfen fängt, der hat meistens in fast jeder Jahreszeit Erfolg. Diese Leute benutzen keine schwarze Magie oder verbotene Mittel, sie denken einfach nur bei dem Angeln und können einfach "das Wasser lesen". Natürlich fehlen ihnen aber auch eine Portion von Anglerglück nicht, ohne welche einfach nicht geht. Aus unauffälligen Anzeigern mit Sicherheit die Aufenthaltsstelle oder "Transitroute" der Karpfen ist natürlich nicht leicht und man lernt es auch nicht nach ein wenig Aktionen. Wer sich aber nicht bemüht, wird nichts lernen. Ob wir es also bewusst oder nur reflexiv machen, mit der Zeit werden wir sicher die richtigen Stellen "im Auge" haben. Wo und wie werden wir also die klugen Karpfen aufspüren?

Wo werden wir die Karpfen suchen?

Die Fische haben natürlich ihre beliebten Plätze, Futterstellen oder beliebte Routen, welche sie manchmal auch wechseln und tauschen. Dies geschieht aber nicht einfach so, ohne Grund. Wir müssen also die Wassertemperatur, ihre Oxidation und Strömung im Auge behalten. Wir sollten auch nicht vergessen, dass eine der Prioritäten der Fische ausreichend Futter ist. Auch sehr futterreiche Fische können aber die Fische (kurzzeitig oder für immer) verlassen, nämlich dann, wenn hier in einem gewissen Zeitraum viel Wassersport betrieben wird, oder wenn hier Schiffe ankern oder starten, denn in diesem Moment fühlen sich die Fische nicht mehr sicher. Normale badende Leute ohne Paddelboote und Motorboote machen den Karpfen aber meistens nichts aus, im Gegenteil, manchmal suchen sie sich im hochgewirbeltem Schlamm ihre Nahrung.

Heiße Stellen in einer kurzen Zusammenfassung:

  • HINDERNISSE sind zwar für die Angler eine gewisse Gefahr bei dem Werfen, komplizierten Aktionen und mit einem dauernden Risiko, dass sich die Schnur in Äste unter der Oberfläche oder kurz über ihr verfitzt, aber das Risiko zahlt sich meistens aus. Die Fische haben hier ein gewisses Gefühl an Sicherheit und beißen sehr rasant und vertrauensvoll zu. Wer also seine Ruten nicht im Blick hat, der kann sie dann irgendwo im Wasser suchen…Nutzung von Montagen, in welchen der Fisch nicht komplett festbleibt, sollte an solchen Stellenselbstverständlich sein. Oft geben den Fischen das Gefühl von Sicherheit auch Äste, welche kurz über der Oberfläche hängen. Auf Grund zu angeln und werfen kann hier manchmal ein Problem sein. Falls wir aber eher Spinnangeln bevorzugen und die Pose bis an die Stelle schwimmen lassen, kommt ein weiteres Problem – das Anbeißen des Fisches und darauffolgende Überwältigung. Nicht immer ist es nämlich nach dem Werfen möglich, ein Stück zur Seite zu gehen und mit ihm weiter von den Gefahren der Äste und von der Angst, um die Schnur zu kämpfen…

  • AN INSELN UND SPITZEN treffen wir an die Karpfen oft, diese Stellen sind aber für die Angler nicht so leicht erreichbar, aber in ihrer Nähe (vielleicht gerade wegen der schlechten Erreichbarkeit und ausreichend Futter in ihrer Nähe) halten sich die Fische einfach auf. Oft finden die Karpfen auch eine einfache "Rute" um die Insel herum. Ein sehr guter Helfer kann uns hier ein Boot sein, mit welchem wir dort hinkommen können, wo wir hinwollen und wohin wir vom Ufer nicht werfen können. An kleinere Insel gehen wir lieber nicht, denn wir könnten die Fische erschrecken und manchmal kann es passieren, dass uns der Fuß bis an den Boden taucht.
  • NICHT TIEFE STELLEN sind meistens für die Karpfen kein Stabiler Punkt, aber gerne kommen sie hierher, um Futter zu suchen. Dies erfolgt von der ersten Wärme im Frühling bis zum Ende des Herbst, wenn das Wasser wieder deutlich kälter wird und die Aktivität der Fische sinkt. Die Karpfen finden wir an solchen Stellen dank den verschiedenen Wirbeln von Dreck und Schlamm am Boden oder anhand von Wellen an der Oberfläche. Es ist immer sehr wichtig, sich dem Wasser nur so annähern, dass man in die gewählte Stelle werfen kann. Es ist wichtig, so viel wie möglich versteckt zu bleiben. Nach dem Anbeißen folgt eine Flucht in das tiefe Wasser, darauf sollten wir uns auch vorbereiten!
  • In der Nähe des SCHILFS finden wir garantiert Karpfen, manchmal schwimmen sie zwischen die Stängel und machen auf sich durch deren Bewegungen aufmerksam. An solchen Stellen halten sich gerne auch Schleie oder Brachsen auf, an Überraschung wird es also keine Not geben. Bei dem Kampf müssen wir darauf achten, dass ein wiederholtes Mal durch den Schilf fast hundertprozentigen Verlust des Fisches bedeutet. Wir sollten uns also bemühen, ihn durch das freie Wasser zu führen.
  • UNTER AUFGEBLASENEM LAUB, ÄSTEN ODER SCHAUM an der Oberfläche kann man Fische, aber auch viel Nahrung finden. Über das Vorkommen der Fische an solchen Stellen muss man nicht lange überlegen. Wo Futter ist, sind auch die Karpfen. An stillen Gewässern sollten wir nicht zu faul sein, bei der Änderung der Windrichtung (und dadurch auch das fortgetriebene Futter) eine andere geeignetere Stelle aufzusuchen. Oft finden wir Karpfen (nicht nur die kleinen!) nah am Ufer, vor allem dort, wo Ruhe ist und wenn wir uns dazu noch unauffällig verhalten werden, müssen wir nicht weit werfen. Stippangeln ist an solchen Stellen eine ideale Methode.
  • GELÄNDEBRÜCHE unter dem Wasser sind auch zuverlässige Stellen, an welchen sich die Fische aufhalten oder an welchen sie mindestens in ihren regelmäßigen Kreisen vorbeischwimmen. Durch leichtes Füttern werden wir sie auch überzeugen, ein bisschen länger zu bleiben…falls sie dann zwischen dem Futter unseren Köder finden, reicht es nur anzubeißen und es geht los! 

Manchmal zahlt es sich aus, einfach nur ein bisschen herumstehen und schauen. Wenn ihr zum Wasser kommt, baut ihr gleich schnell alles auf, um so schnell wie möglich zu werfen? Vielleicht ist es nicht gerade das richtige. Warum? Die Antwort kann man in dem Titel des Artikels finden – den Karpfen kommen wir nicht einfach so fangen. Man muss ihn finden, seine Stellen, wo er sich aufhält, schätzen, Stellen, an welchen er Futter aufnimmt….ja, es ist wirklich nötig, ihn aufzuspüren. Manchmal sind auch nur ein paar wenige Meter ein entscheidender Faktor, glaubt mir. Also, sich einfach mal gegen den Baum lehnen oder sich hinsetzen und schauen, suchen und überlegen. Es läuft uns doch nichts weg. Kann man einen Hinweis auf die Aktivität der Fische sehen? Also etwas an der Oberfläche, Wirbel, Blasen, oder Bewegungen von Schilf oder Teichrosen? Dann sind die Karpfen wirklich hier und es liegt nur an uns, ihnen das richtige zu bieten, sie nicht zu erschrecken und erfolgreich den dramatischen Test der Geschicklichkeit und Kraft zu meistern, welcher der Sieg über unseren Gegner ist.

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Zděněk Řeřucha Chefredakteur Zachytame.de

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