Angeln in Norwegen 2016

Genau vor einer Woche ist das Zachytame-Team von einer 14-tägigen Expedition aus Mittelnorwegen zurückgekommen. Diese Woche war eine ausreichende Zeit, um die neuen Informationen zu absorbieren, sich die Gedanken zu ordnen und einige Artikel zu schreiben.

Genau vor einer Woche ist das Zachytame-Team von einer 14-tägigen Expedition aus Mittelnorwegen zurückgekommen. Diese Woche war eine ausreichende Zeit, um die neuen Informationen zu absorbieren, sich die Gedanken zu ordnen und einige Artikel zu schreiben.  

Wir haben einen Weg absolviert, welcher länger als 2150km war und nach zwei langen Tagen auf dem Weg sind wir gegen 14 Uhr endlich im Camp angekommen. Wir waren alle ausgeschlafen, da wir einen Tag vorher in einer kleinen Stadt ca. 600km von unseren Camp geschlafen haben und uns so am nächsten Morgen nur noch 6 Stunden Weg erwarteten.

Wir packen alles aus, binden an, essen etwas und um 5 am Nachmittag fahren wir schon auf das Meer heraus. Gleich am ersten Tag ist die Oberfläche fast wie Öl, was uns sehr freut und wir hofften, dass es so auch die nächsten Tage ist. Ich kann aber schon vorher sagen, dass es nicht so war.

Wir haben uns aber entschieden, dass wir am ersten Tag wegen der späten Abfahrt aus dem Camp nicht weit fahren werden und lieber die Köhler an den nahen Aquakulturen versuchen und dass wir dann gegen um 9 abends zurück ins Camp fahren. Am Ende haben wir relativ viele in verschiedenen Größen gefangen, von 50-80cm alles dabei. Wie jedes Jahr war unsere Mindestgrenze 60cm und die kleineren Fische haben wir einfach gleich freigelassen. Wir mögen lieber die großen Filets, die kleinen gegen 50cm ist einfach nicht das richtige für uns.

Am nächsten Tag wachen wir um 8 Uhr am Morgen auf und schon von der Terrasse schauen wir, wie es auf dem Meer aussieht. Das Wetter ist super und die Oberfläche ist wieder wie Öl. Nach einem ordentlichen Frühstück fahren wir wieder los und sobald wir einige kleinen Köhler als Köder gefangen haben, fahren wir auf das offene Meer.

Der Drift spielt uns in die Karten und endlich fahren wir an eine Kante von 180m heran und lassen unsere Leng-Montagen frei. Der erste Drift und schon kommt ein schöner Leng mit einer Größe von über 130 cm. Ein super Fisch am Anfang, wir wussten aber noch nicht, dass es der größte Fisch unserer Expedition war. Noch am gleichen Tag ist es uns gelungen, weitere zwei Lengen gegen 120cm zu fangen und dann machten wir für einige Stunden mit den Spinnruten auf Köhler weiter. Dieses Mal haben sich die Stunden, welche wir hinter der Seekarte mit der Beschreibung der Tiefen und des Bodens verbracht haben, gelohnt und unsere ausgewählten Koordinaten haben einwandfrei funktioniert. In den Hafen kommen wir gegen 9 Uhr am Abend, filetieren die Fische, essen das Abendbrot und gehen gleich schlafen.

Am nächsten Tag ist wieder ein super Wetter. Der Tag ist fast gleich wie gestern und wir fangen wieder schöne Lengen um die 120cm, dieses Mal aber gleich vier. Den ganzen Tag war ein absolut idealer Drift. Auch wenn das sonnige Wetter nicht das ideale Leng-Wetter darstellte, wenn es bewölkt ist oder stark regnet, hatten die Prädatoren der Tiefen viel Geschmack.

Bis zum Ende der Expedition weht wind

Jetzt kommen wir schon zu den restlichen acht Tagen der Expedition, welche ich praktisch in einen einzigen Tag zusammenfassen kann. Leider hat uns also bis zum Ende der Wind geweht, der Drift des Bootes war zu groß und deswegen sind wir also nicht mehr an die Lengen drangekommen. Anstatt dessen haben wir versucht, Köhler zu fangen, was uns relativ gelungen ist, es war aber trotzdem nichts Einfaches, denn der Drift erreichte manchmal Geschwindigkeiten von bis zu 2,5m/s, in welchen man einfach nicht gut angeln kann. Aber auch das gehört zu Norwegen und wir beschweren uns nicht, da wir sonst nicht zu den Sachen kommen würden, welche wir in solchen Fällen probieren wollten.

Eine davon war auch das Angeln vom Ufer

Zuerst haben wir versucht, auf Grund zu fangen, genauso, wie wenn ihr zu Hause Karpfen am Teich angeln würdet. Mit dem Unterschied, dass wir auf kleine Filets aus Köhlern oder auf Garnelen geangelt haben, welche wir in einem Laden gekauft haben. Bei dem Angeln auf Grund hatten wir wirklich viel Spaß und falls ihr eine Stelle findet, wo gleich am Ufer eine Tiefe von 15m ist, glaube ich, dass es euch auch mit Gummiködern oder Pilkern Spaß machen wird. So verliert ihr aber vielleicht die Möglichkeit, einen selteneren Fisch wie einen kleineren Heilbutt oder Seewolf. Ein Paar Heilbutte bis 60cm haben wir auf diese Art gefangen und es machte wirklich super Spaß.

Bei den Versuchen mit dem Angeln auf Grund waren wir aber noch nicht fertig. Am nächsten Tag hat wieder stark der Wind geweht und wir sind wieder vom Ufer angeln gegangen. Dieses Mal mit einer Spinnrute und einer 10g Pose. Nachdem wir die Tiefe gemessen haben und den Stopper für die Pose bis zur Angelrolle geschoben haben, werfe ich das erste Mal und warte. Ein Fisch kommt in nur wenigen Minuten, die Pose sinkt und verschwindet im Wasser, ich ziehe, aber kein Kontakt mit dem Fisch. Dieses Gefühl, wenn euch die Pose sinkt, ist unersetzbar und während den nächsten Würfen und Kämpfen mit den Fischen sehe ich, dass man  mit dieser Art viel Spaß nicht nur zu Hause an den stillen Revieren, sondern auch hier, auf dem Meer, haben kann.

Eine weitere Strategie in schlechten Bedingungen, welche wir versucht haben, war das Angeln auf Fleisch in der nahen Bucht. Der Drift war zwar immer noch groß, aber es hat mit uns nicht so geschaukelt und die Wellen waren erträglich. Wir haben versucht, nur auf größere 80g Jig-Köpfe oder auch klassische Montagen mit einem 100g Bleistück und einem großen Haken, welcher ca. 50cm vom Blei war, zu angeln. Objektiv kann ich sagen, dass die erfolgreichste Montage, die mit dem Blei war. Während eines Tages haben wir so viele schöne Dorsche, aber auch Seewölfe gefangen, was uns wirklich sehr gefreut hat, denn diese fängt man in Mittelnorwegen nicht so gewöhnlich. Es ist uns auch ein größerer Fisch heruntergefallen und nach dem, wie es verlaufen ist, haben wir einen Heilbutt getippt.

Angehängte Bilder

Zděněk Řeřucha Chefredakteur Zachytame.de

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